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Calgary Bay – weißer Sand auf der Isle of Mull

Warum eine große Stadt in Kanada den Namen einer kleinen Bucht trägt, und was diese Bucht so besonders macht, das steht hier.

Calgaray Bay mit Sonnenuntergang
Calgaray Bay mit Sonnenuntergang

James Farquharson MacLeod hatte als Oberstleutnant der berittenen Polizei Kanadas den harten Winter von 1874 überstanden, als er nur noch Fetzen statt einer Uniform tragen konnte, kein Sold mehr bei der Truppe ankam und 18 seiner Leute desertiert waren. Danach hatte er sich mit seinem Vorgesetzten zerstritten und sich zu Beginn des Jahres 1876 schließlich frustriert aus dem Dienst bei den Mounties verabschiedet.

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Strand von Calgary

Jetzt war er hier zu Gast; hier in seinem Geburtsland Schottland, hier auf der Isle of Mull, hier in der Bucht von Calgary.

Wunderschönes Calgaray … sanfte Hügel schwingen sich zu einem langen, saftigen Grasland aus, das schließlich von einem weißen Sandstrand gesäumt wird. Die Seiten der Bucht bilden hohe Klippen. Sie bieten Schutz vor allzu starken Winden und Wellen.

In dieser Idylle findet MacLeod den nötigen Frieden, kann noch einmal ausspannen, noch einmal Kraft tanken. Denn er würde zurückkehren nach Kanada. Man hatte ihm dort erneut ein Posten bei der Polizei angeboten, diesmal einen besseren. Und ohne zu zögern hatte er zugesagt. Sein Weg würde ihn nun schon bald nach Fort Brisebois führen.

Fort Brisebois – was für ein Name! MacLeod fasste einen Entschluss: Er würde dieses kleine Fort in Kanada einfach umbenennen – in Calgary.

Wissen: Das Ende von James MacLeod und Bedeutung des Namens Calgary

Tatsächlich bildete sich um das neue Fort Calgary eine Siedlung. Und als James MacLeod schließlich 1894 eben dort an Nierenversagen starb, war aus der Siedlung schon eine kleine Stadt geworden.

Heute ist Calgary die viertgrößte Stadt in Kanada.

Die Bedeutung des Namens Calgary ist nicht  klar. An einigen Stellen wird gesagt, es leite sich vom Gälischen „caladh“ and „garaidh“ ab, was „Hafen beim Deich“ bedeutet. Eine andere Quelle sagt es wäre „Cala ghearraidh“, was mit „Strand der Weide“ übersetzt werde. Dritte schließlich sagen, es käme vom Altnordischen „Kali“ und „geiri“ – „Kalis Land“.

Tipp: Kunst und mehr um Calgary Bay

Ein echtes Bootshaus in Calgary

Außer dem wunderschönen Sandstrand – allzu viele gibt es davon ja nicht auf Mull – bietet Calgary Bay noch weitere Sehenswürdigkeiten. Zum Beispiel die Freiluftgalerie „Calgary Art in Nature„.

Außerdem kann man die Ruinen des verlassenen Dorfes Inivea etwas oberhalb der Bucht besichtigen oder die Überreste des kleinen Anlegepiers am Norden des Strandes, an dem kleine Dampfschiffe im 19. Jahrhundert Nahrung und Brennmaterial für Calgary Castle geliefert hatten.

Calgary Castle liegt nördlich etwas weiter landeinwärts – vom Strand aus gerade noch zu sehen. Sie wurde in jetziger Form 1817 erbaut.

Persönliche Anmerkung: Romantischer Sonnenuntergang

Spiegelungen im Strand von Calgary

Es gibt – man verzeihe mir – sicherlich noch schönere Sandstrände in Schottland. Was unseren Besuch dort so einzigartig schön machte, war aber der Sonnenuntergang, der uns mit einem Farbenspiel verwöhnte.

Anfahrt:

Wer ein Navi hat, der gibt einfach „PA75 6QU“ ein. Wie das genau geht, erklärt dieses Video.

Ohne Navi: Von Tobermory aus schlägt man die Straße nach Dervaig und Calgary ein. Im Prinzip kann man sich nicht verfahren, nach 20 kurvenreichen Kilometern auf einer engen Straße erreicht man die Bucht. Hier rechts auf den ausgeschilderten Parkplatz fahren.

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