Eine Schlacht im Schatten schwarzer Berge: Corie na Creiche hat 1601 die letzte große Auseinandersetzung zwischen Clan MacDonald und MacLeod gesehen.
Keine schlechte Kulisse: Die atemberaubende Bergszenerien, die märchenhaften Bäche und Flüsse in den grünen Wiesen gehören zu den beeindruckendsten Landschaften in Schottland überhaupt – wie die ganze Insel Skye übrigens.
Mein Reiseführer Isle of Skye
Auf 208 Seiten beschreibe ich 45 Sehenswürdigkeiten auf der Isle of Skye und Raasay. Zusätzlich Infos zur Anreise, zum Klima und zur Geschichte der Isle of Skye. Mit vier Vorschlägen für Tagestouren.
Mehr Info hier.
Coire na Creiche ist Teil der Black Cuillins („Kuh-lins“), die viele Wanderer und Kletterer anziehen.
Die Gegend um Coire na Creiche kann übrigens mit einem recht kurzen und simple Rundweg zu den Bassins der Feen, den „Fairy-Pools“ erkundet werden. Er bietet die Gelegenheit die Atmosphäre der Black Cuilins zu atmen, ohne nennenswerte Anstiege zu meistern.
Tipp: Aussicht ohne Mühen
Wer nur gerne die wunderbare Aussicht auf die Szenerie genießen möchte, kann zum Parkplatz und Aussichtspunkt „Fairy Pools“ fahren und dann weiter zum Strand von Glenbrittle. Zudem lässt sich der Ausflug auch mit dem Besuch der Talisker-Destillerie verbinden.
Persönliche Anmerkung: Die schönsten Berge Schottlands
Die Black Cuillins auf Skye sind nicht wirklich hoch, verglichen mit den Alpen, haben jedoch einen düsteren Charme und zerklüftete, zackige Gipfelketten. Für mich ein geheimnisvoller und verzauberter Ort, zu dem ich immer wieder gerne zurückkehre. Mittlerweile war ich dreimal dort – und denke ich an die Landschaft der Highlands, denke ich an Skye.
Wissen: Die Schlacht der McDonalds und McLeods
Ausgesprochen wird der Name in etwa „Korje ne Krieche“, auf Englisch übersetzt „Corrie of the Spoils“. Das bedeutet ungefähr „Bergkessel der Beute“ – Corrie bezeichnet eine Mulde in einem Berghang oder besser noch ein Kar.
Der Schlacht zwischen den beiden Clans MacDonald und MacLeod im Jahre 1601 gingen etliche kleine Raubzüge und Scharmützel zwischen den beiden Parteien voraus. Schuld an dem Zwist war, dass ein wichtiges Mitglied der MacDonalds seine Frau verstieß – die wiederum eine Schwester eines wichtigen Mitglieds des MacLeod-Clans war.
Die Schlacht auf Skye war der Höhepunkt. Sie endete mit einer Niederlage und Gefangennahme der MacLeods. Doch anschließend griff die Obrigkeit ein und regelte die Freigabe der Gefangenen. So endete die Fehde in einer Friedensfeier von drei Wochen.
Anfahrt:
Von der A87 (von Portree oder Kyleakin kommend ist egal) nach Sligachan und dort abbiegen auf die A863 Richtung Dunvegan. Nach einigen Kilometern kommt dann links abbiegen nach Carbost. Über den Drynoch Fluss, aber nicht rein nach Carbost, sondern vorher nach links Richtung Glenbrittle fahren. Der Straße zirka 9 Kilometer folgen, dann kommt rechter Hand ein Parkplatz mit der Aufschrift „Fairy Pools“.
Die Fairy Pools sind die Krönung des Massentourismus auf Skye! Schon vorgewarnt durch das sehr informative Buch von Stephan Goldmann, fuhren wir erst gegen 17 Uhr dort hin. Aber selbst da war der inzwischen neue, sehr große Parkplatz noch rappelvoll. Aber nicht etwa an einem Tag mit Top-Wetter, nein, es war Dauernieselregen angesagt. Also fuhren wir erst weiter an den Strand von Glenbrittle, machten dort einen ausführlichen Strandspaziergang und stärkten uns noch in dem sehr nett gemachten Café des dortigen Campingplatzes. So kamen wir gegen 18:45 Uhr wieder zurück zu den Fairy Pools. Der Parkplatz war inzwischen leerer und vor allem sparten wir uns die 4 GBP Parkgebühr, da der Parkplatzwächter wohl um 18 Uhr Feierabend macht (ist aber auf eigenes Risiko, da es später noch Kontrollen geben kann, bei denen dann 60 GBP fällig werden). Bei den Pools angekommen, war leider überhaupt nichts feenhaftes mehr zu entdecken. Das ganze Gelände ist völlig zertrampelt und im Schwarzwald finden sich mit den Todtnauberger- oder Triberger Wasserfällen wesentlich spektakulärere Blicke auf tosende Wasser und romantische Pools. Oder auch in der Schweiz in Lenk im Berner Oberland an den Simmenfällen ist es wesentlich schöner. Und selbst auf dem Rückweg gegen 20 Uhr kamen uns immer noch kleinbusweise asiatische Touristengruppen entgegen. Hat leider überhaupt nichts feenhaftes mehr – außer vielleicht morgens um 6 Uhr.
Diesen Besuch sollte man höchstens für sehr späte Abend- oder sehr frühe Morgenstunden einplanen.
Wir waren leider am späten Nachmittag dort. Schon die Anfahrt war abenteuerlich: Single Track Road und so viele Autos/Wohnmobile in beiden Fahrtrichtungen, sodass stellenweise nichts mehr ging. Parkplatz und Berghang selbst hoffnungslos überfüllt. Sind letztlich nach Glenbrittle weitergefahren und haben dort den einsamen Strand genossen.