MyHighlands.de

Devil’s Beeftub – himmlischer Blick über teuflische Senke

Fleischwanne des Teufels – ein drastischer Name. Dabei ist der Blick über die Gegend um den Devil’s Beeftub in den Hügeln nördlich von Moffat wunderschön.

Blick vom Viewpoint beim Devil's Beeftub
Blick vom Viewpoint beim Devil’s Beeftub

Es ist ein dunkles Loch. 150 Meter fallen die Hänge rund um die Senke ab und formen die Devil’s Beeftub, die Fleischwanne des Teufels hier. Die Sonne hat wegen der umgebenden Hügel kaum eine Chance hier vorzudringen.

Schottland Wandkalender 2025 in A3

Zwölf wunderschöne Motive aus Schottland mit der Isle of Skye, Isle of Mull, Stirlingshire und vielen anderen Orten. Alle Seiten hier ansehen:

Zum Kalender

Die Devil’s Beeftub liegt direkt an der A701, einer Straße, die parallel zur wesentlich größeren Autobahn 74 von der kleinen Stadt Moffat in Dumfries und Galloway nach Norden zu den großen Städten führt. Die szenische Route führt dabei durch die Moffat Hills bis auf eine Höhe von 395 Metern.

Die Senke selbst ist gar nicht so spektakulär. Wären da eben nicht die umgebenden Berge – und natürlich die Geschichte. Denn die ist eng verknüpft mit den Border Reivers, den Grenzräubern, die die Gegend ab 1400 rund 300 Jahre zu einer fast gesetzlosen Region machten.

Mord, Erpressung, Raub und vor allem Viehdiebstahl gehörten für viele Familien zur Normalität. Es heißt: Wenn die Frau kein Essen mehr zur Zubereitung hatte, servierte sie dem Mann seine Sporen auf einem Teller. So wusste er, dass er wieder ausreiten musste.

Die eigentliche Devil’s Beeftub

Eine Familie dieser Gegend waren die Johnstones. Sie waren so mächtig und gefürchtet, dass sie „Teufel“ genannt wurden – Devils. Ihr geraubtes Vieh mussten sie auch irgendwo auf eine eigene, geschützte und versteckte Weide bringen. Eine davon war eben jene Senke, die darum den Namen Devil’s Beeftub erhielt.

Weitere Geschichten ranken sich um diesen Ort: So steht hier auch ein Denkmal für einen im Jahr 1685 erschossenen Covenanter. Der floh einst vor berittenen Soldaten und versuchte ihnen zu entkommen, indem er den Hand hinaufrannte. Leider waren die Kugeln der Soldaten schneller.

Das Denkmal für John Hunter

Etwas mehr Glück hatte der Sage nach ein Jakobiter, der nach der Niederlage von Culloden versuchte den britischen Soldaten zu entkommen. Laut der Sage soll er sich den Hang hinabgerollt haben, während um ihn herum die Gewehrkugeln der Verfolger einschlugen. Ob es stimmt oder nicht, der Name MacCleran’s Loup (Loup = Leap = gleich „Satz) wird darum ebenfalls für diesen Ort verwendet.

Wissen: Der weiße Van im Devil’s Beeftub

Es gibt auch jüngere Geschichten hier. So lässt sich bei genauem Hinsehen ein zerstörter VW-Transporter am Boden des Devil’s Beeftub erkennen. Der liegt hier seit dem Jahr 2002. Damals war eine gewisse Samantha McShane von der Straße abgekommen und die 150 Meter in die Senke hinabgestürzt. Der Wagen landete auf den Rädern und die Fahrerin konnte sich selbst aus dem Auto befreien.

Trotz Verletzungen kletterte sie wieder hoch zur Straße, wo sie ein anderes Auto anhalten konnte. Den Transporter allerdings konnte man nicht bergen und ließ ihn einfach vor Ort zurück. Dass die Dame den Sturz überlebtem grenzt übrigens an ein Wunder.

Blick am John Hunter Memorial

Das Auf und Ab a, Devil’s Beeftub scheint ein Thema zu sein, und oft ging es dabei um Leben und Tod. Gut dass es auch eine sportliche Seite bei dem ganzen gibt. Denn hier findet auch jährlich ein Lauf statt, das John Blair-Fish Memorial Devil’s Beeftub Hill Race.

Anfahrt:

Mit Navigationsgerät: Der Postcode „DG10 9LT“ bringt einen in die Nähe.

Ohne Navi: Moffats Hauptstraße ist bereits die A701. Am Ortsausgang folgt man ihr nach Edinburgh. Wichtig ist, dass man die Straße dann weiter nach Peebles nimmt und nicht zur großen Autobahn abbiegt. Oben muss man etwas aufpassen: Wenn rechts das John Hunter Denkmal zu sehen ist, gibt es direkt links an der Straße eine Haltebucht. Hier SEHR vorsichtig die Straße überqueren und durch das kleine Gatter. Es gibt eine weitere Bucht rechts nach einigen Hundert Metern mit einer Erklärungstafel.

Die mobile Version verlassen