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Dun Cuithir auf Barra – Wacht über den Atlantik

Drohte Gefahr aus dem Westen? Die Festung Dun Cuithir blickt jedenfalls misstrauisch auf den Atlantik. Was von den Erbauern als Wachturm gedacht war, bietet uns heute eine wunderbare Sicht auf die Westküste Barras.

Dun Cuithir
Dun Cuithir

Viel ist nicht mehr übrig von dem einst stolzen Bauwerk – der Grundriss der Mauern, einige Steine. Ansonsten wuchern Gras und Sträucher über die Anlage. Tatsächlich gäbe es sicher Sehenswerteres auf der Insel Barra, wenn … ja wenn der schöne Blick nicht wäre. Dun Cuithir liegt nämlich rund 65 Meter hoch über dem Meeresspiegel und von hier aus sieht man einen guten Teil der Westküste Barras.

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Start an der Straße

Bei gutem Wetter ist der Aufstieg zudem ein schöner und machbarer Spaziergang. Machbar auch deshalb, weil er mit schönen Wegmarken in Form von Pfosten mit Nummern darauf markiert ist. Nur Angst vor Schafen sollte man hier (wie in ganz Schottland) nicht haben. Denn natürlich ist das Dun heute umringt von den pelzigen Tieren.

Für die Tour zum Dun Cuithir braucht es feste Schuhe und hin und zurück gut eine dreiviertel Stunde Zeit – inklusive der Besichtigung. Von der Straße aus sind es nur etwa 500 Meter, die allerdings bergauf gehen.

Wissen: Über das Dun Cuithir

„Cuithir“ ist Gälisch und bedeutet „Graben“ aber gleichzeitig auch „Bollwerk“. Gesprochen wird es ganz grob „Küier“ – das Th bleibt stumm. Alternative Schreibweisen sind „Dun Cuier“, „Dun Chuidhir“ und ähnliche Abwandlungen. Dun ist das Wort für „Festung“, es kommt häufig in Ortsnamen vor und versteckt zum Beispiel auch in „Edinburgh“ – auf Gälisch heißt Edinburgh nämlich „Dùn Èideann“.

Dabei ist Dun Cuithir genau genommen eben gar kein Dun, sondern ein Broch. Brochs sind Wehrtürme aus der Eisenzeit – ein besonders gut erhaltenes Exemplar ist zum Beispiel Dun Carloway auf der Insel Lewis. Natürlich ist von dem Broch heute nicht mehr viel zu sehen.

Dun Cuithir

Im Bauwerk wurden Ausgrabungen getätigt, die allerhand Fundstücke wie Tonscherben, Kämme und weitere Alltagsgegenstände zu Tage förderten. Die Funde wurden auf die Zeit zwischen 400 und 700 nach Christus datiert.

Vermutlich war Dun Cuithir im Jahre 1746 noch in einem besseren Zustand, denn auf diese Zeit datierten Archäologen eine zusätzlich eingezogene Wand. Das Dun wurde da also noch genutzt, und es heißt, es wäre kurzzeitig als Basis für englische Soldaten nach Niederschlagung der Jakobiten genutzt worden.

Tipp: Die Wanderung geht noch weiter

Wegmarken

Die Pfosten sind nummeriert und der Pfosten nahe dem Dun trägt die Nummer 4. Dahinter geht es links hoch und man nähert sich dem Dun quasi von hinten, denn von vorne ist der Aufstieg sonst zu steil.

Es geht aber theoretisch noch weiter bis Pfosten 12 und man kann das zu einem Rundweg verbinden, der einem noch zu diversen weiteren Ruinen bringt. Der Weg ist gut bei Walkhighlands beschrieben. Dann ist die Wanderung allerdings mehrere Stunden lang und ungleich schwerer.

Persönliche Anmerkung: Aufstieg nur bei guter Sicht

Blick vom Dun

Wenn man kein Archäologie-Fan ist, dann reizt das Dun selbst nur wenig. Der Aufstieg bei gutem Wetter an neugierigen Schafen vorbei hat jedoch richtig Spaß gemacht. Und der Blick war großartig.

Im Umkehrschluss bedeutet das: Bei trübem Wetter würde ich da nicht hinauf gehen.

Anfahrt:

Mit Navigationsgerät: „HS9 5XZ“ bringt einen grob in die Nähe.

Ohne Navi: Auf Barras Ringstraße solange nach Westen fahren, bis das Schild „Cuithir“ erscheint. Vor dem Friedhof parken.

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