Irgendwann steht man vor dem Ende. Und wenn man Glück hat, erhält man dabei einen Ausblick wie am Dunnet Head – dem nördlichsten Ende von Schottland.
Steil stürzen die Klippen hier zum tosenden Meer hinab – Schottland könnte kaum dramatischer enden, denn Dunnet Head markiert das nördliche Ende des britischen Festlands (und eben nicht John o’Groats, wie oft gesagt wird).
Schottland Wandkalender 2025 in A3
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Die Höhe hat ihre Vorzüge: Bei gutem Wetter kann man von einem Aussichtspunkt aus einen wunderbaren Blick auf die nahen Orkneys erheischen.
Bei klarer Sicht überblickt man von der knapp 90 Meter hohen Klippe den Pentland Firth, also das Meer zwischen Orkney und dem Festland. Eine Tatsache, die sich die britische Marine im zweiten Weltkrieg zu nutzen machte. Sie errichtete hier einen Beobachtungsposten, der die Orkneys und Shetland vor feindlichen Schiffen und Flugzeugen warnen sollte. Allerdings nutzte die Navy dazu nicht einfach nur die Augen der stationierten Truppen, sondern installierte hier auch ein Radar. Die Überreste des Station stehen noch heute: Betonstümpfe und Ziegelbaracken.
Dunnet Heads Höhe bietet ideale Voraussetzungen für einen Leuchtturm. 1831 wurde er errichtet – natürlich von einem Mitglied der Familie Stevenson, wie fast alle der Leuchttürme in Schottland. Bis 1989 kümmerte sich eine Besatzung um das Leuchtfeuer. Und obwohl man es nicht glauben mag: Es war keine ungefährliche Aufgabe. Es wird von Wellen berichtet, die bis zum Leuchtfeuer hochschlugen – also bis auf 105 Meter reichten. Steine, die mit hochgeworfen wurden, haben die Fensterscheiben zerschlagen.
Die Moral der Leuchtturmwärter erhielt manchmal eine königliche Stütze. Denn von Zeit zu Zeit kam Queen Mum, die auf Castle Mey residierte, zur Stipvisite und wechselte einige Worte mit den Wärtern oder ließ sich den Turm zeigen.
Wissen: Name, Gebiet, Natur
Wie in vielen Namen schwingt auch bei Dunnet das Wort „Dun“ für Hügel oder Fort mit. Dunnet Head bezeichnet dabei die gesamte Halbinsel, die sich ab der Ortschaft Dunnet Richtung Norden in den Pentland Firth erstreckt. Genau genommen steht der Leuchturm am Easter Head.
Die Klippen, die sich an mehreren Abschnitten der Küste des Dunnet Head erheben, sind optimaler Nistplatz für Vögel wie Klippenmöwen (Kittiwakes), Lummen (Guillemots), Papageientaucher (Puffins), Eissturmvögel (Fulmars), Krähenscharben (Shags) und einige mehr.
Tipp: Der Aussichtspunkt
Ein Stück weiter landeinwärts hinter dem Leuchtturm erhebt sich ein Hügel, auf dessen Kuppe eine kleine gemauerte Aussichtsplattform gebaut wurde. Hier erklären Tafeln auch, was man sieht.
Man gelangt dorthin durch einen kleinen Spaziergang, man kann aber auch mit dem Auto hinter fahren.
Kurz anhalten kann man übrigens auch an der Brough Bay um den Hen’s Head kurz anzusehen, eine hohe Felsinsel in der Bucht.
Persönliche Anmerkung: Die weiße Wand
„Wie Sie sehen, sehen Sie nichts!“ Als wir den Dunnet Head besuchten, war der grandiose Ausblick auf Orkney einer milchig weißen Wand gewichen. Es regnete durchgehend und der Wind trieb uns das Wasser auch noch direkt ins Gesicht.
Der Ausblick kann also grandios sein, aber bei schlechtem Wetter bleibt nur der Leuchtturm und die Radarstation. Wen das nicht interessiert, der kann sich die Fahrt bei schlechtem Wetter sparen.
Anfahrt:
Mit Navigationsgerät: „KW14 8XS“ bringt einen bis zum Leuchtturm.
Ohne Navi: Kommend von John o’Groats oder von Castletown auf der A836 abbiegen nach Dunnet Head auf die B855 und diese bis zum Parkplatz ganz am Ende durchfahren.
Der Dunnet Head ist tatsächlich einer der schönsten Punkte den ich bei meinem zweiten großen Schottland roadtrip besucht habe.
Wer die raue See mag wird diese dort oben finden und die Gegend lädt zu einem kurzen Spaziergang an der Steilküste entlang ein.
Ich war damals ganz allein dort und soweit ich weiß gibt es auch keine Geschäfte oder ein Café in unmittelbarer Nähe zum Leuchtturm, was ich also sehr empfehlen kann ist ein Picknick-Set mitzunehmen und sich vor Ort auf einem Hügel eine schöne kleine Auszeit zu gönnen!