MyHighlands.de

Dunvegan Castle – Stammsitz der MacLeods auf Skye

Dieses bedrohliches Gemäuer macht klar: Hier herrscht der Clan MacLeod. Umgeben ist die Trutzburg dabei von einem sehenswerten Garten.

Dunvegan Castle Eingang

Seit rund achthundert Jahren ist die Burg nun schon in Besitz nur einer Familie: Dem Clan MacLeod. Jede Generation hat dabei ihre Spuren hinterlassen. So wurde die Castle immer wieder erweitert und umgebaut, bis sie ihre heutige Form hatte.

Mein Reiseführer Isle of Skye

Auf 208 Seiten beschreibe ich 45 Sehenswürdigkeiten auf der Isle of Skye und Raasay. Zusätzlich Infos zur Anreise, zum Klima und zur Geschichte der Isle of Skye. Mit vier Vorschlägen für Tagestouren.

Mehr Info hier.

Über die Jahrhunderte sammelte die Familie natürlich auch interessante Erinnerungsstücke, die der Besucher in den Ausstellungsräumen der Burg bestaunen darf. Allen voran die Fairy-Flag, die „Feen-Fahne“, die bedeutend älter ist als die Burg selbst. Es heißt, sie sei den MacLeods von Feen gegeben worden, und solange sie in deren Besitz sei, beschütze sie die Familie.

Damit der Fahne selbst nichts passiert, wurde sie sicherheitshalber hinter Glas gesetzt, damit sie die nächsten Jahrhunderte auch noch überstehen kann. Allerdings hat der Zahn der Zeit sowieso schon an der zarten Seide genagt. Mehr als ein gelblicher Fetzen ist kaum noch zu erkennen.

Dunvegan Castle Brücke seitlich

Ein weiteres Prunkstück der Sammlung, eines mit großer Tradition, ist das Sir Rory Mor’s Horn, ein Trinkgefäß aus einem Ochsenhorn, das mit Silber verziert wurde. Es fasst knapp über einen Liter. Der Tradition nach muss der angehende Häuptling des Clans das Horn in einem Zug leeren können, um seine Männlichkeit zu beweisen. Zu diesem Zweck wird es mit Wein gefüllt.

Über Umwege über die MacDonalds sind auch Relikte aus der Zeit des Jakobitenaufstands in die Burg gelangt. Eine Locke von Bonnie Prince Charlie und ein Trinkglas mit Widmung. Dazu noch das Mieder von Flora MacDonald und einige Kleinigkeiten mehr.

Neben all diesen schönen Dingen, gibt es auch Nüchternes in der Burg zu sehen: Die Küche etwa, oder schlimmer: Das Verlies.

Werden dem Besucher die Steinmauer zu drückend, kann er sich in den üppigen und gut gepflegten Garten begeben und dort zwischen seltenen Pflanzen und Wasserfällen lustwandeln.

Wissen: Der Ursprung der Feen-Fahne

Dunvegan Castle

Auch wenn das enttäuschend ist: Die Fairy-Flag kommt vermutlich nicht von wirklichen Feen. Eher ist die etwas handfestere Vermutung richtig, dass es sich um eine Flagge aus den Kreuzzügen handelt. Diese Annahme stützt zumindest die Seide, aus der die Fahne gewoben ist. Die stammt nämlich aus dem Mittleren Osten, bis wohin die Kreuzfahrer vorgedrungen sind.

Der Stoff wurde auf den Zeitraum von vierhundert bis siebenhundert nach Christus datiert. Also wesentlich früher, als die ersten Kreuzzüge stattfanden. Darum ranken sich weitere Theorien um den Fetzen, zum Beispiel dass er aus dem Hemd eines Heiligen sei … sicher herausfinden wird es sich nicht mehr lassen. Wäre ja auch schade um die schönen Legenden.

Übrigens: Dunvegan Castle ist und bleibt der eine Stammsitz der MacLeods, und eben nicht Eilean Donan Castle. Die wurde nur für den Film „Highlander“ als Kulisse genommen.

Tipp: Fotos der Burg

Es ist recht knifflig die Vorderseite der Burg auf Foto zu bannen. Entweder wachsen schon Bäume seitlich in die Sicht, oder die Linien des Gebäudes beginnen zu stürzen. So bleibt nur ein Weitwinkel-Objektiv oder ein Panorama-Schuss.

Im Garten kann man sich zum Bootshaus begeben, dann sieht man die Burg ebenfalls ganz gut. Allerdings weiß ich nicht, ob man dort noch ohne weiteres hin darf.

Es gibt weitere Möglichkeiten: Wer zum Beispiel zum Coral Beach fährt, hat auf dem Rückweg an einer Stelle der Straße einen guten Blick auf die Burg – ein Telezoom sollte dabei aber sein.

Dunvegan Castle von der Straße vom Coral Beach kommend

Es gibt es noch eine Alternative, die Burg im Ganzen zu erwischen, nämlich wenn man vor oder nach dem Besuch der Castle nach Uiginish fährt und von dort aus mit einem Tele fotografiert. Uiginish erreicht man, indem man zirka zwei Kilometer südlich des Städchens Dunvegan den Abzweig von der A863 auf die B884 nimmt – den braunen Schildern Richtung „Skye Silver“ folgend. Nach weiteren drei Kilometern geht rechts ein Sträßchen nach Uiginish ab, das mit einem Sackgassensymbol gekennzeichnet ist. Den Weg bis hinter fahren, er endet bei Wohnhäusern. Hier anhalten und etwas Laufen, um eine gute Position für das Foto zu suchen.

Dunvegan Castle von gegenüber

Übrigens: Hinten auf der „Terrasse“ der Burg hat man wiederum einen grandiosen Blick auf die MacLeods-Tables, die zwei Tafelberge von Skye.

Dunvegan Castle: Blick auf Macleods Tables

Persönliche Bemerkung: Glücklich im Garten

Dunvegan Garten

Bei meinem ersten Besuch der Burg war ich weniger vom Bauwerk als viel mehr vom Garten entzückt. Ich weiß noch, dass es damals wunderbares Wetter auf Skye gab, viel Sonne. Nach einer kurzen Stippvisite im Inneren verbrachte ich den Nachmittag dann auf dem Rasen direkt neben dem Blumenbeet. Leider hatte ich seitdem nie wieder gutes Wetter auf Skye …

Dunvegan Castle Garten

Anfahrt:

Mit Navigationsgerät: „IV55 8WF“ bringt einen ganz in die Nähe.

Ohne Navi: Von Portree aus nimmt man zunächst die A87 nach Uig, muss dann aber schon bald auf die A850 nach Dunvegan. Im Ort angekommen geht es dann rechts ab zur Burg, sie ist natürlich auch gut ausgeschildert.

Die mobile Version verlassen