Durch einen schmalen Felsschnitt tost der Wasserfall des kleinen Flusses Shin. Um zu ihren Brutstätten zu gelangen müssen Lachse den schnellen Strom mit wilden Sprüngen überwinden. Ein faszinierendes Schauspiel.
Das Tal, das der Fluss Shin in die Landschaft schneidet, ist mit Bäumen, Farnen und Moosen bewachsen. Von oben beugen sich Zweige mit roten Beeren hinab. Ein Augenschmaus.
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Und dann das: An den Stromschnellen und Wasserfällen springen große Fische aus dem Wasser. Gegen den Strom versuchen sie die Höhe zu überwinden. Es sind schottische Wildlachse, die den Fluss hinauf wandern zu ihren Laichgründen. Dabei müssen sie die Falls of Shin überwinden.
Für die Tiere ist das allerdings ein echter Überlebenskampf. Längst nicht jeder Fisch hat die Kraft, um sich durch die starke Strömung flussaufwärts zu kämpfen. Und so sieht man Lachse, die mehrere Anläufe nehmen.
Um die Wasserfälle samt der Lachse gut beobachten zu können, wurden mehrere Aussichtsplattformen angelegt, die durch einen kleinen Rundweg verbunden sind. Vom großen Parkplatz beim Visitor-Center sind es wenige Minuten bergab, bis man am ersten Aussichtspunkt angelangt ist. Am Geländer können sich dabei schon einige Schaulustige drängeln. Doch viele geben enttäuscht auf, wenn sie merken, dass es Geduld und Konzentration verlangt, die schnellen Fische beim Sprung zu beobachten.
Die erste Aussichtsplattform oben ist auch die, bei dem wir die meisten Fische gesehen haben. Die untere hingen, zeigt einen Blick auf einen ruhigeren, idyllischeren Wasserfall. Auf jeden Fall auch sehenswert.
Die Wasserfälle sind die Hauptattraktion, doch das Visitor-Center oben am Parkplatz bietet noch mehr. So gibt es hier einen großen Kinderspielplatz, ein Cafè und ein Restaurant, die abwechselnd offen haben, um sieben Tage die Woche servieren zu können sowie Stellplätze für Wohnmobile.
Vom Parkplatz starten außerdem noch Rad- und Wanderwege durch die umliegenden Wälder.
Nachdem das alte Zentrum im Jahr 2013 abbrannte, wurde es neu und noch besser errichtet. Leserin Britta schreibt in den Kommentaren:
Das Visitors Center am Fall of Shin ist komplett fertiggestellt und absolut gelungen. Die Gestaltung in Form eines Lachses, die tollen Infotafeln (inkl. kleiner Witze – nicht nur für die Kleinen: „What did the salmon say when he swam into a wall? Dam!“ oder „Where do baby salmon sleep? On the river bed.“), der Tearoom mit angeschlossenem Giftshop. Und ein wirklich sehenswerter Außenbereich mit tollem Kinderspielplatz.
Der Abstecher lohnt absolut.
Tipp: Wann man Lachse am besten sehen kann
Am aktivsten sind die Lachse im Oktober und November. Ansonsten kann man Lachse fast immer beobachten. Generell gilt zudem, dass die Fische in der Früh oder am Abend häufiger unterwegs sind. Gut ist es auch, wenn es vorher geregnet hat.
Auf jeden Fall sollte man etwas gegen Midges mitnehmen. Beim Warten auf der Plattform können die kleinen Beißfliegen zur echten Plage werden.
Wissen: Warum die Lachse wandern
Lachse werden im Süßwasser geboren und wandern dann nach ein bis vier Jahren ins Meer, wo sie einige Jahre als Salzwasser-Fische leben und gänzlich erwachsen werden. Dann jedoch zieht es sie zum Laichen wieder zurück an ihre Geburtsstätte. Daher müssen sie oft hunderte oder gar tausende Kilometer zurücklegen. Dabei schwimmen sie natürlich gegen den Strom des Flusses und müssen Stromschnellen und Wasserfälle hinaufspringen. Nicht wenige sterben dabei vor Erschöpfung.
Oben angekommen, paaren sich die Lachse. Ist das geschehen, sterben wiederum viele Tiere. Nur wenige schaffen es im Süßwasser zu überwintern und im nächsten Jahr das ganze Spielchen zu wiederholen.
Wer sich noch näher über die Lachse informieren möchte, kann das auch an den Schautafeln beim Geschenke-Laden direkt bei den Falls of Shin tun.
Persönliche Anmerkung: Geduld und Konzentration
Zeit mussten wir schon mitbringen, um die Aufnahmen zu machen. Und konzentrieren mussten wir uns auch, so ein Lachs ist eben schnell gesprungen und man weiß nie wann und wo er zu sehen ist. Es hat aber sehr viel Spaß gemacht und war sehr spannend.
Anfahrt:
Von Inverness kommend nimmt man die A9 nach Norden, bis man kurz vor der Dornoch Firth Bridge im Kreisverkehr links auf die A836 abbiegt Richtung Bonar Bridge. In dem Kreisverkehr stehen die Falls of Shin übrigens schon als braunes Tourismus-Schild angeschrieben. Weiter bis über die Bonar Bridge. Die Straße endet an einer T-Kreuzung, hier links abbiegen Richtung Lairg. Immer weiter, bis die Abzweigung der A837 links weggeht, auch hier sind die Falls schon ausgeschriebenen. Nach etwa 400 Metern passiert man eine Brücke, danach geht es rechts weg. Dieser Straße dann einfach bis zum Parkplatz weiterfolgen.
Von Ullapool aus fährt man Richtung Norden auf der A835 bis sie an der berühmten Ledmore-Junction auf die A837 von Lochinver kommend trifft. Hier rechts abbiegen Richtung Lairg. Dann bei der Abzweigung der A839 nach Lairg nimmt man diese aber nicht, sondern fährt weiter geradeaus zur Bonar Bridge. Vor der Brücke dann links abbiegen zu den Falls of Shin.
Von Kyle of Durness aus geht es die A838 direkt am Loch Shin entlang. Sie trifft kurz vor Lairg auf die A836, auf die man rechts einbiegt und durch Lairg fährt. Fast schon am Ende von Lairg geht rechts eine Brücke über den River Shin – das ist die A839 nach Ullapool. Über die Brücke und danach gleich wieder links auf die Straße zum Parkplatz des Falls of Shin Visitor-Center.