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Glasgow Cathedral – die letzte schottisch-gotische Kathedrale

Die Glasgow Cathedral ist eine der wenigen mittelalterlichen Kathedralen in Schottland, die nicht zerstört wurde. Das macht sie so sehenswert.

Glasgow Cathedral
Glasgow Cathedral

An diesem Platz errichtete der Heilige Mungo um 600 nach Christus am kleinen Flüsschen Molindar eine Kapelle und wirkte hier fortan. Nach seinem Tod bauten die Menschen eine Kathedrale über seinem Grab. Und um sie herum entstand bald ein Stadt: Glasgow.

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Die Geschichte der Stadt und die der Kathedrale sind untrennbar miteinander verwoben. Geweiht wurde sie im Jahr 1136 – König David I. gab sich damals selbst die Ehre der Anwesenheit. Seitdem war sie ein geistiges aber auch weltliches Zentrum. Denn die nahe Glasgow University nahm ebenfalls ihre Anfänge in der Kathedrale.

Glasgow University

Nur zwei gotische Kathedralen haben die Jahrhunderte überdauert. St Magnus auf den Orkneys und eben die Glasgow Cathedral. St Andrews Cathedral etwa hatte da weniger Glück – wie viele andere überlebte sie die Reformation nicht, bei der im ganzen Land katholische Bauten geplündert oder zerstört wurden. Glasgow Cathedral ist also eines der wenigen Beispiele aus dieser Zeit und darum so sehenswert.

Glasgow Cathedral von außen

Der Kirchenbau steht mitten in Glasgow, 400 Meter entfernt von der Autobahn M8, umgeben von alten Gebäuden wie auch von Wolkenkratzern. Und doch scheint um die Kathedrale Platz zu herrschen und Grün zu dominieren.

Durch die Seitentür betreten Besucher das Kirchenschiff des Gebäudes. Im Inneren erwartet die typisch gotische Düsternis, die durch buntes Licht aus den kunstvollen Fenstern durchbrochen wird.

Buntglasfenster in der Kathedrale

Sicherlich der schönste Teil der Kathedrale ist der Altarraum, den Besucher durch einen steinernen Chorraum erreichen.

Chorraum und Altarraum dahinter

Der Altarraum fühlt sich wärmer an als das Hauptschiff und ist sicher der schönste Teil der Kathedrale.

Altarraum der Glasgow Cathedral

Ein Blick nach oben offenbart ein kunstvolles Holz-Gewölbe mit zahlreichen Wappen.

Gewölbe des Chorraums

Geht der Besucher bis ans Ende, trifft er auf den Altar, der auf einem roten Teppich steht.

Altar

In der Glasgow Cathedral gibt es interessante Details. Etwa das Law Monument aus dem 17. Jahrhundert das an Erzbischof James Law erinnert.

Law Monument

Oder die Schiffsglocke der HMS Glasgow, die 1997 hier gestiftet wurde (das Schiff wurde 1936 gebaut und 1958 verschrottet).

Glocke der HMS Glasgow

Schön ist auch der Blick in die Sakristei mit dem schönen Boden und aufwendigen Holzmöbeln.

Sakristei

Sehenswert ist freilich auch die Krypta der Kathedrale, in der sich das Grab von St Mungo befindet.

Die Glasgow Cathedral ist mit Sicherheit eine der Top-Sehenswürdigkeiten der größten schottischen Stadt.

Wissen: Wie die Universität aus der Glasgow Cathedral entstand

Der Bischof William Turnbull studierte an Schottlands erster Universität in St Andrews. Nach einer Karriere am Hofe des Königs wurde er Bischof an der Glasgow Cathedral. Hier ließ er bereits im Bezirk Unterricht geben.

Doch ohne päpstliche Erlaubnis konnte er keine Universität gründen. Hier half ihm sein alter Freund, König James II. Er erwirkte beim amtierenden Papst Nikolaus V. einen Erlass und gründete 1451 die University of Glasgow, die damit die zweitälteste in Schottland ist.

Die Glasgow Cathedral wird übrigens oft auch St Mungo’s Cathedral oder Kentigern’s Cathedral genannt. Kentigern ist einfach nur ein anderer Name für St Mungo.

Tipp: Über die Seufzerbrücke zu den Toten

Direkt von der Kathedrale aus führt ein Weg über eine alte Brücke über eine Straße. Diese Brücke heißt Seufzerbrücke und warum das so ist, wird schnell klar: Sie endet an der Glasgow Necropolis, dem großen Friedhof der Stadt.

Große Bauten in der Necropolis

In der Necropolis finden sich wunderbare Monumente, zwischen denen auch die Lebenden wandeln. Ein Besuch lohnt sich absolut. Allerdings sollte man hier auf die Schließzeiten achten.

Wenn dann noch Zeit ist, stellt das St Mungo Museum of Religious Life and Art an der Castle Street eine weitere Möglichkeit des Zeitvertreibs dar. Darin finden sich religiöse Kunstwerke nicht nur aus dem Christentum.

St-Mungos Museum of Religious Life

Anfahrt:

Mit dem Auto: Die Kathedrale liegt in der Castle St (A8) und bietet direkt vor dem Haupteingang einen größeren Parkplatz.

Öffentlich: Von der Martha Street nahe dem George Square fahren die Busse 19 und 38 zur Glebe Street.

City Sightseeing Bus: Alternativ kann man sich auf den Hop-on-Hop-off-Bus von Citysightseeing begeben. Er hält direkt an der Kathedrale. Tickets können bei Getyourguide (Anzeige) gekauft werden.

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