Manche Falschaussagen werden nicht wahr, auch wenn Alle sie wiederholen. Dieses Interview räumt mit einigen Irrtümern der Geschichtsschreibung in Sachen Flora MacDonald auf.
Als ich zu Flora MacDonalds Geburtsort recherchierte, stand in den meisten Texten nahezu das Selbe. Man merkte förmlich, dass hier einer beim anderen abgeschrieben hatte, während doch eindeutige Widersprüche vorlagen. Richtig misstrauisch machte mich zum Beispiel, dass Ausgrabungen rund um den „Geburtsort“ Milton die ältesten Funde auf 1790 – also lange nach Floras Geburt – legten.
Zeit also der Sache mal richtig nachzugehen und schließlich traf ich auf einer Seite auf Angus MacMillan, Autor des Buches „Flora MacDonald of Benbecula“, der Licht ins Dunkel brachte und sich zu einem Interview mit mir bereit erklärte.
Das Interview kann auch im englischen Original gelesen werden, um etwaige Übersetzungsfehler zu umgehen.
Stephan: Angus, kannst Du uns ein kleines bisschen über dich erzählen. Warum sollten wir glauben, was Du sagst?
Angus: Meine eigenen Wurzeln liegen auf den Inseln Benbecula und South Uist. Das unterscheidet mich von so ziemlich jedem anderen relevanten Autor, der mir bewusst wäre. Das heißt jetzt nicht, dass ich die Wahrheit durch die Nähe oder durch Durchdringung weiß, aber ich kenne die zeitlichen Abläufe und die geographischen Zusammenhänge. Zum Beispiel schreiben Andere über „Crofts“ zu Floras Zeiten. Diese traten aber bis 70 oder 80 Jahre nach dem Jakobitenaufstand von 1745 gar nicht in Erscheinung (Also erst über hundert Jahre nach Flora MacDonalds Geburt, Anm. d. Autors). Es ist zudem schier unmöglich den Sinn hinter den Landbesitz-Arrangements zu verstehen, ohne das Zusammenspiel zwischen Balivanich, Nunton und dem Herausbilden von Belfinlay zu verstehen; oder dass es einfach kein „Milton“ in einer einheitlich Gälisch sprechenden Gegend zu dieser Zeit gab, sondern nur Airidh Mhuillin, die Alm (Shieling ist am ehesten Vergleichbar mit einer Sommeralm, die eben mit den Viehbeständen im Sommer bezogen wurde. Allerdings muss das nicht zwangsläufig eine Hütte gewesen sein, mehr dazu bei Wikipedia, Anm. d. Autors) oder Sommerweide der Mühle (Auch hier sollte man sich keine Mühle im deutschen Sinne aus heutiger Zeit vorstellen, Anm. d. Autors).
Stephan: Was qualifiziert Dich aber nun zu historischen Aussagen?
Angus: Ich war 30 Jahre lang Landesplaner für Südostengland, 16 davon als Chefplaner und nebenbei noch Präsident der Conference of Regions of Northwest Europe, KRENWE für fünf oder sechs Jahre in den 1990ern. Mir ist also sehr klar, wie wichtig solide Beweise und durch Autoritäten verzeichnete Landesansprüche sind. Ich habe einen Abschluss in Geschichte der Oxford Universität und studiere die Geschichte der Inseln (gemeint sind hier die Inseln South Uist und Benbecula, Anm. d. Autors) seit rund 30 Jahren.
Stephan: Wir haben uns kennengelernt, als ich Recherchen über die Heldin der Highlands Flora MacDonald betrieb. Die vorherrschende Meinung quer durch das Internet lautet, dass Floras Geburtsstätte Milton oder Frobost auf South Uist sei. Sogar auf ihrer Grabplatte sind die Worte „South Uist“ eingraviert. Aber Deine Aussage lautet: Alles falsch. Warum?
Angus: Sobald eine bestimme Idee akzeptiert, dazu veröffentlicht und noch durch das offensichtliche Errichten eines Denkmals bestätigt ist, wird sie immer wieder kopiert und findet so ihren Platz im öffentlichen Denken. Das zu ändern ist sehr schwer, selbst wenn die Beweise eine klare Sprache sprechen.
Übrigens erhebe ich gar nicht den Anspruch eines „Heureka“-Moments, oder dass ich etwas durch eigene gewiefte Nachforschung entdeckt habe. Die Überlieferungen auf Benbecula sprechen über diesen Sachverhalt stets sehr klar und jeder, der sich einmal die Mühe macht die Universitätsbibliothek in Edinburgh zu besuchen und Einblick zu nehmen in die „ms history of the two islands“ des Rev Dr Angus MacDonald ‚of Killearnan‘, der aber als 1 Grimish in Benbecula geboren wurde, wird darin finden, dass er erzählt, dass die Ruinen des Hauses von Floras Familie immer noch in Balivanich standen, als er dort im Jahre 1868 zur Schule ging.
Das Anführen von „South Uist“ ist übrigens, im Gegensatz zu Milton, technisch nicht falsch, da hier, wie auch in den späteren Volkserhebungen, meist auf den gesamten Pfarrbezirk verwiesen wurde, der eben hier die beiden Inseln Benbecula und South Uist umfasste.
Stephan: Was genau ist nun die Beweislage gegen Milton als Geburtsort?
Angus: Floras Urgroßvater war Angus I von Balivanich und später von Balivanich und Milton. Diesen Titel führte auch ihr Vater bis zu einem Punkt als er verloren ging, ob aus Bequemlichkeit, oder weil ihr Vater keinen entsprechenden Pachtvertrag hatte, um ein „von Balivanich“ zu sein, oder weil ihr Bruder mit seiner Familie als Repräsentant übernahm. So war schließlich der Titel Milton gebräuchlich.
Es gab zwei archäologische Grabungen. Parker-Pearsons Buch über South Uist stellt dabei klar, dass es keinerlei signifikante Behausung in Milton vor 1790 gab.
Auch weil ich ein Buch geschrieben habe, gab es Gründe für eine Ausgrabung des Familien-Hauses in Balivanich und man fand sogar die Windhunde der Familie dort begraben.
Das Denkmal in Milton ist außerdem zweideutig, es spricht von einer Geburt „in der Nähe“ und wird nicht ausführlicher. Es wird nicht besser dadurch, dass Floras Bruder, der als erster von Balivanich nach Milton umzog, und sein Sohn, der mit hoher Wahrscheinlichkeit der Mann war, der – in Übereinstimmung mit den Überlieferungen auf South Uist – in Milton kampierte, während dort ein Haus gebaut wurde, beide Angus MacDonald hießen und dadurch beim Erzählen der Traditionen auf South Uist verwechselt wurden.
Stephan: Wo liegt denn dann stattdessen ihr Geburtsort?
Angus: Das weiß keiner, da die Geburt auch während eines Besuchs oder sonst irgendwo hätte stattfinden können und so, außer sie wäre irgendwo aufgezeichnet worden, als ungewiss gelten muss. Dagegen gibt es keine Zweifel, wo eine Hebamme auf die schwangere Frau gewartet hätte oder wo Flora MacDonald aufgezogen und bis zum heiratsfähigen Alter von 23 oder 24 Jahren erzogen wurde, ehe ihre Mutter und ihr Stiefvater im Jahre 1746 nach Skye umsiedeln mussten. (… nämlich im Familiensitz bei Balivanich, Anm. d. Autors)
Stephan: Was genau ist denn Balivanich auf Benbecula?
Angus: Balivanich, die Gemeinde der Mönche, Ort des Familienhauses, ist und bleibt die wichtigste Niederlassung auf Benbecula. Zusammen mit Nunton, dem Ort des angeschlossenen Nonnenklosters, war es ab 1725 der Hauptort der Clanranald-Gebiete und Nunton selbst war das Heim der Clan-Oberhäupter.
Stephan: Also soweit zum Geburtsort. Aber Du geht noch gegen weiteres Allgemeinwissen vor. Zum Beispiel wenn es um Floras Jugend geht. Was kannst Du uns dazu erzählen?
Angus: Es sind eigentlich nicht viele Details bekannt, außer dass ihr Vater, ein relativ alter Mann, starb, als Flora ungefähr zwei Jahre alt war. Das bedeutet, dass ihr Bruder, von dem man gewöhnlich sagt, dass er einige Jahre älter gewesen sein soll, genauso gut aber hätte nach ihr geboren sein können. Und ihre Mutter, eine sehr schöne Frau, hat Hugh Cam MacDonald aus einer Famile von der Isle Skye geheiratet, als Flora in etwa fünf Jahre alt war. Sie haben dann zirka 18 Jahre in Balivanich gelebt. Spätere Quellen über sie behaupten, sie wäre sehr gut erzogen worden, was vermutlich zusammen mit ihren Cousinen im Nunton House etwa eine Meile die Straße hinab geschah. Das Leben wird dann nicht allzu angenehm gewesen sein, als ihr Stiefvater, der wohl kein sehr netter Zeitgenosse war, eine Affäre hatte, die die Familie zwang Benbecula zu verlassen.
Stephan: Ein weitere Kritik betrifft den Punkt, dass viele behaupten, sie wäre in Edinburgh zur Ausbildung gewesen.
Angus: Floras eigene Aussage, die sie Bischof Forbes gegenüber für den „Lion in Mourning“ (eine zeitgenössische Darstellung der Ereignisse des Jakobitenaufstands von 1745, Anm. d. Red.) tätigte, besagt, dass sie bis ungefähr ein Jahr vor der Ankunft des Prinzen (gemeint ist „Bonnie Prince Charlie„, der den Aufstand anführte, Anm. d. Autors) nie außerhalb der Uists war, ehe sie dann die entfernte Verwandtschaft ihrer Mutter in Largie in Kintyre besuchte. Es gibt eine weitere Aufzeichnung, nach der Lady Margaret MacDonald bei Floras Ankunft in Monkstadt auf Skye mit dem Prinzen diese drängte die Nacht über zu bleiben, aufgrund eines Versprechens von Flora bei ihrem ersten Besuch auf Skye hier zu übernachten. Das leitet her, dass ihr erster Besuch am 28 Juni 1746 im Alter von 24 stattfand und sie daher dort nicht aufgezogen und ausgebildet worden war.
Stephan: Angus, was denkst Du, warum erzählt fast jede Seite im Internet die Geschichte falsch, inklusive der Wikipedia?
Angus: Romantischer viktorianischer Quatsch, von Amerikanern verfasst, die nie einen Fuß auf die Uists gesetzt haben oder Witzbolde, die Milton für einen Nachmittag besucht haben, gefolgt von Faulheit und Abschreiben in aufeinanderfolgenden Veröffentlichungen. Es bedarf keine großen Anstrengungen, sich die Land-Register in Armadale anzusehen, die belegen, dass die Familie Pfingsten 1746 nach Skye aufbrach (und eben nicht schon vorher dort lebte, Anm. d. Red.), gerade als der Prinz auf den Inseln ankam. Diesen Fehlern umweht ein Hauch von Wahrheit durch das irreführende Denkmal in Milton, das der Clan Donald 1955 ohne die dazu nötige Recherche dort in Auftrag gegeben hatte.
Stephan: Aber woher kommt dieser Fehler? Es muss doch einen gegeben haben, der es als erstes falsch machte. Wo liegt die Ursünde?
Angus: Es gibt nicht den einen Ursprung sondern dutzende; zum Beispiel fiel es den Menschen schwer zu glauben, dass die kultivierte und wohlerzogene Flora nicht auf Skye beziehungsweise Edinburgh ausgebildet worden war, und dass solche Spekulationen akzeptiert wurden. Was sie dabei nicht verstanden, war, dass die Inseln damals die Überreste einer der großen Kulturen Europas darstellten, die immer noch die Heimat der MacMhuirich-Barden war, die den Lords of the Isles zwischen 1200 bis 1500 gedient hatten, und die nun ihre Dienste beim Clanranald ab 1490 fortgesetzt hatten. Viele waren in den Bardenschulen in Irland ausgebildet worden und aus ihren Reihen kamen noch immer Menschen hervor, wie Alasdair MacMaighstir Alasdair, Floras älterer Cousin, Lehrmeister des Prinzen (wieder ist Bonnie Prince Charlie gemeint, Anm. d. Red.) für die gälische Sprache und Verfasser wichtiger Bücher auf Gälisch. Die Barden waren immer noch in Borve auf Benbecula und Stilligarry auf South Uist, wo sie eine Bardenschule in der Zeit nach Floras Geburt betrieben.
Stephan: Was ist Deine Meinung: Ist Flora weiterhin eine Heldin der Highlands oder glaubst Du, dass sie etwas überhöht wird?
Angus: Flora hat wohl den Nerv der Zeit getroffen, das zeigt zum Beispiel eine bedeutende Spendensammlung für sie, während sie in London inhaftiert war. Das wurde vermutlich durch die romantische Vorstellungen aufgebauscht, die dem Prinz und einer möglichen Liaison der beiden anhaftete. Obwohl Flora äußerst wichtig für den eigentlichen Plan der Flucht von Benbecula nach Skye war, durch das Bereitstellen des Passes über ihren Stiefvater und der Verkleidung des Prinzen als Zofe Betty Burke, so war sie allerdings nicht mehr als eine Mitwirkende, während die treibende Kraft bei Neil MacEachan lag, der sich um den Prinzen gekümmert hatte, während der sich einige Zeit und im Hause seines (also MacEachans, Anm. d. Autors) Bruders aufhielt und monatelang auf den Inseln „herumschlich“. Es gab also Tapferkeit seitens Flora und was das angeht, passt die Bezeichnung Heldin wohl. Aber sie hatte nicht die Führung in dieser Sache.
Stephan: Angus, das waren einige großartige Erkenntnisse. Ich danke Dir.
Angus: Ich freue mich, dass ich hier die Gelegenheit habe, das Thema anzusprechen. Für genaue Details und Beweise wäre allerdings das Buch, geschrieben für die „Comunn Eachdraidh Beinn na Faoghla“, die Benbecula History Society, der beste Zeuge.
Das Interview im englischen Originaltext:
Birth and youth of Flora MacDonald – common mistakes and the truth
Stephan: Angus, can you tell us a little bit about yourself. Why should we believe, what you are saying?
Angus: My own roots, unlike those of any other relevant author I am aware of, are in the islands of Benbecula and South Uist. That is not to say that I know the truth by proximity or osmosis but that I do know the timing and geographical context. Others talk of crofts in Flora’s time, something that did not appear for 70 or 80 years after the ’45 rising. It is impossible to make sense of the landholding arrangements without understanding the interplay among Balivanich, Nunton and the carving out of Belfinlay in Benbecula; or that there was no ‘Milton’ in a monoglot Gaelic speaking area at the time, simply Airidh Mhuillin, the shieling or summer pasture of the Mill.
Stephan: So what qualifies you?
Angus: I have a professional background as regional planner for South East England for thirty years, sixteen of them as Chief Planner and was incidentally President of the Conference of Regions of Northwest Europe, KRENWE, for five or six years in the 1990s, so I understand the importance of sound evidence and authority buttressing claims. I have a history qualification from Oxford University and have studied the history of the islands as my main interest for some thirty years.
Stephan: We came across when I did some research on the highland heroine Flora MacDonald. There is a strong tradition all across the web, that her birthplace is Milton or Frobost on South Uist. Even on her grave on the Isle of Skye there are letters saying „South Uist”. But your statement is: It’s all wrong. Why?
Angus: Once an idea has been accepted and, above all published or apparently ratified by the building of a monument, it is repeatedly copied and finds a place in the public understanding that is enormously difficult to overturn, even when the evidence is conclusive.
I make no claim to have had a Eureka moment or discovered Flora’s origins through clever personal research, by the way. The Benbecula tradition has always been absolutely clear about the matter and anyone who cares to visit the Edinburgh University library and access the ms history of the two islands written by the Rev Dr Angus MacDonald ‘of Killearnan’ but born at 1 Griminish in Benbecula, will find that he says that the ruins of Flora’s family home were still standing in Balivanich when he was at school there in 1868. Mention of South Uist, as opposed to Milton, is technically not wrong as the reference was often, as in the later Censuses, to the parish that included both the islands of Benbecula and South Uist.
Stephan: So what is the evidence against Milton?
Angus: Flora’s great grandfather was Angus I of Balivanich and later of Balivanich and Milton. That was also her father’s title at one point but, whether for convenience, because her father did not have a qualifying lease to be ‘of Balivanich’ or because the family from her brother taking over as representor, had lost Balivanich, Milton eventually was the title in use. There have been two archaeological interventions. Parker-Pearson’s book on South Uist is specific there was no significant house in Milton until the 1790s. Even since I wrote the book, there has been cause to dig the family house in Balivanich and they even found the family greyhounds buried there. The monument at Milton itself is equivocal, claiming a birth near there rather than anything specific. It does not help that Flora’s brother, who first relocated from Balivanich, and his son, who was pretty certainly the man who, in line with the South Uist tradition, camped out at Milton while a substantial house was built, were both named Angus MacDonald and hence would seem to have become confused in the relating of the South Uist tradition.
Stephan: So where is here Birthplace instead?
Angus: No-one knows as a birth could have taken place on a visit or anywhere else and, unless recorded, must remain uncertain. However, there is no doubt about where the midwife will have been waiting or where Flora was raised and educated until, as a marriageable woman of 23/24 her mother and stepfather had to relocate to Skye in 1746.
Stephan: What exactly is Balivanich on Benbecula?
Angus: Balivanich, the town of the monks, site of the family home, was and remains the principal settlement in Benbecula. Together with Nunton, the place of the adjoining nunnery, from 1725, it was the caput of the Clanranald territories and Nunton itself was the home of the clan Captains.
Stephan: That was about her Birthplace. But you challenge some more common knowlegde as well. About Flora’s youth for instance. What can you tell us about that?
Angus: There is not a great deal of detail known beyond that her father, a relatively old man, died in 1724 when Flora was about two, that her brother who is usually said to be a few years older may even have been posthumous and that her mother, a beautiful woman, remarried, to Hugh Cam MacDonald from a Skye family when Flora was about five years of age. They then lived in Balivanich for some eighteen years. From later records about her, Flora was evidently very soundly educated and well brought up and this was very probably in company with her cousins at Nunton House a mile down the road. Life cannot then have been too comfortable when her stepfather, who may not have been a very nice man, had the affair that forced the family to leave Benbecula.
Stephan: Another issue is that people say that Flora was to Edinburgh for her education …
Angus: Flora’s own evidence provided to Bishop Forbes for the Lyon in Mourning was that, until about a year before the Prince arrived, when she visited her mother’s extended family at Largie in Kintyre, she had never been out of the Uists and there is also a record that, when she arrived at Monkstadt in Skye with the Prince, Lady Margaret pressed Flora to stay on the grounds of a promise to do so when Flora first visited Skye. This establishes that 28 June 1746 aged 24 was her first visit so she had not been raised or educated there.
Stephan: Angus, why do think that nearly every site in the internet tells the wrong story including Wikipedia?
Angus: Romantic Victorian tosh, written by Americans who had never been to the Uists or such a Jolly, who visited Milton for an afternoon, followed by laziness and plagiarism in subsequent publications. It should hardly have been a strain to check the land records at Armadale, which show the family leaving for Skye at Whitsun 1746, just about when the Prince arrived in the islands. All this is given an air of verisimilitude by the Clan Donald installation of the misleading 1955 monument at Milton without any of the requisite research being commissioned.
Stephan: But where does this mistake come from? There must be one, who did it wrong in the first place. Where lies the original sin?
Angus: There is not one origin or issue but dozens; for example, people could not believe that a cultured and educated Flora had not been educated in Skye and/or Edinburgh and that speculation became accepted. They did not comprehend that the islands were the residual site of one of the great cultures of Europe, still home in her time by the MacMhuirich bards who had served the Lords of the Isles from just after 1200 to just after 1500, and maintained the succession by service to Clanranald from 1490, many of them educated at the bardic schools in Ireland and still capable of producing such as the bard Alasdair MacMaighstir Alasdair, Flora’s slightly older cousin, the Prince’s Gaelic tutor and author of substantial books in Gaelic. The bards were still at Borve in Benbecula and Stilligarry in South Uist, where they had run a bardic school, well after Flora’s birth.
Stephan: In your opinion: Is Flora still a heroine or do think that she is probably a bit superelevated?
Angus: Flora evidently appealed to the sentiment of the time and, for instance, there was a substantial collection for her while she was incarcerated in London. This was probably exaggerated by the romantic notions attaching to the Prince and the suggestion that they might have had a liaison. Though Flora was crucial to the actual plan of escape from Benbecula to Skye with the pass provided by her stepfather and the Prince dressed as Betty Burke, she was really no more than an agent, the real mover being Neil MacEachan, who had taken care of the Prince, for some while in his brother’s house, for the months Charles was ‘skulking’ in the islands. So, there was bravery on Flora’s part and to that extent, heroine probably applies but she was not the principal in the affair.
Stephan: Angus, these are great insights. Thank you very much.
Angus: I am glad to have the chance to address the issue like this but, for detail and evidence, the book written on behalf of the Comunn Eachdraidh Beinn na Faoghla, the Benbecula History Society, is the best witness.
Hallo Stephan,
mein Name ist Jessica Herfort und ich werde im September diesen Jahres über zis nach Schottland reisen. zis (http://www.zis-reisen.de/) ist eine Stiftung, die Stipendien an junge Menschen vergibt, damit diese ins Ausland reisen und dort ein Thema bearbeiten. Ich habe mir dieses Thema gewählt:
Inwieweit sind auch heute noch schottische Clans und ihre Strukturen erhalten geblieben und in welchem Maße werden sie auf der anderen Seite verklärt und touristisch missbraucht?
Um ein Thema für zis zu bearbeiten, benötigt man Menschen, die einen dabei unterstützen und die man interviewen kann. Ich denke Angus MacMillan könnte mir dabei behilflich sein. Hast du möglicherweise noch seine E-Mail-Adresse oder andere Kontaktdaten von ihm und könntest du mir diese zukommen lassen? Ich würde mich wirklich sehr über deine Hilfe freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Jessica Herfort
Hallo Jessica,
ein sehr spannendes Thema, denn natürlich ist Verklärung ein Grund für das Aufflammen der Highlandclan-Romantik unter Robert Burns. Letztendlich wirkt sie fort bis heute.
Interessant finde ich dem Zusammenhang, dass zum Beispiel das Museum auf South Uist diese Romantik in Schranken weist, sie also etwas beschneidet.
Wie dem auch sei, bitte melde Dich dazu direkt per Mail bei mir unter stephan@myhighlands.de – einverstanden? Dann stelle ich den Kontakt gerne her.