Der Fluss Lealt hat sich eine tiefe Schlucht gegraben, in die sich sein Wasser stürzt. Einen Blick in den wunderschönen Abgrund ermöglicht die Plattform dort. Doch es gibt mehr.
Direkt an der schönen Straße entlang des Trotternish-Gebirges auf der Isle of Skye liegen die Lealt Falls. Das Wasser des kleinen Flusses fällt hier über mehrere Stufen bis hinunter zum Meer, wo es an einem Kieselstrand das Meer erreicht.
Mein Reiseführer Isle of Skye
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Die Kraft des Wassers hat dabei eine Schlucht gegraben, die für Besucher einen grandiosen Anblick bietet. Auch dank einer Aussichtsplattform.
Auf jeden Fall lohnt sich ein Stopp auf dem großen Parkplatz, um den Blick von dieser Plattform zu genießen. Aber es gibt hier noch mehr zu entdecken. Wer gut zu Fuß ist, nimmt den Zickzackpfad hinab zur Bucht. Dort finden sich die Überreste einer alten Fabrik und von Hütten der Lachsfischer.
Wer von dort aus einige Schritte in die Schlucht hineingeht, entdeckt den letzten Wasserfall der Lealt Falls – und der ist noch einmal ein fantastischer Anblick.
Der Stopp bei den Lealt Falls lohnt sich also in jedem Fall. Wenn Zeit, Wetter und Fitness es zulassen, empfehle ich auch den Abstieg zur Bucht. Denn dabei ergeben sich viele verschiedene Blickwinkel auf die Landschaft und das Meer.
Wissen: Lealt Falls und die Kieselgur
Am Strand unten, wo der Lealt ins Meer mündet, stehen die Ruinen verschiedener Gebäude. Darunter auch ein rostiger, großer Schornstein. Mit seiner Hilfe wurde ein Material hergestellt, das vielfältig einsetzbar ist. Es heißt Diatomit, ist in Deutschland aber besser bekannt als Kieselgur. Ein weißes Gestein, das aus den Schalen von Kieselalgen besteht. Es kann in Zahnpasta, Katzenstreu oder Industrie-Filter eingesetzt werden, aber auch für Dynamit.
Im Loch Cuithir, etwa 5 Kilometer landeinwärts von den Lealt Falls, haben Arbeiter diese Kieselgur abgebaut, getrocknet und dann über eine Eisenbahn per Hand zu den Wasserfällen gebracht. Unten am Strand wurde es dann durch Brennen gereinigt und zu Pulver gemahlen. Auf dem Strand konnten dann Clydepuffer, kleine Dampfschiffe, anlanden und das fertige Produkt aufnehmen.
Der Abbau von Kieselgur wurde hier 1899 gestartet. Die Gerätschaft, auch für die Eisenbahn, kam hauptsächlich aus Deutschland. Und gerüchteweise wären sogar während des Ersten Weltkriegs immer noch U-Boote hierhergekommen, um Wasser aufzunehmen. Das Unternehmen lief bis in die 1950er, danach war es nicht mehr rentabel.
Auf Gälisch heißt der Ort „An Leth Allt“. „Allt“ bedeutet „Bach“, „Leth“ ist „halb“ oder „geteilt“. Es ist also der geteilte Bach.
Übrigens: Es gibt auch eine Wanderung vom Parkplatz aus zum Loch Cuithir. Sie ist auf Walkhighlands beschrieben oder auf einer Tafel direkt am Wasserfall.
Anfahrt
Mit Navigationsgerät: „IV51 9JW“ ins Navigationsgerät eingeben.
Ohne Navi: In Portree auf die A855 Richtung Norden nach Staffin. Es geht vorbei an dem riesigen Parkplatz beim Old Man of Storr und dem Rigg-Viewpoint. Dann erscheint der Parkplatz für die Lealt Falls auf der rechten Seite.