Ein düsterer und tiefer Meeresarm ganz im Norden Schottlands – das ist Loch Eriboll. Es erzählt ein paar ganz eigene Geschichten.
Dass Whisky auch aus den Highlands kommt, ist fast eine Unmöglichkeit. Denn für Whisky benötigt man Gerste, und Gerste wiederum braucht fruchtbares Ackerland zum Wachsen. Doch im Norden der Highlands gibt es nur Torf, Fels und Farn – keine Spur von Ackerbau.
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Für heutigen Whiskybrenner ist das natürlich kein Problem mehr. Man holt das Getreide einfach von der Black Isle, einer der Kornkammern Schottlands. Früher aber wäre das zu mühsam gewesen, da behalfen sich die Bauern in den Highlands anders: Mit Kalk machten sie den sauren Boden urbar, denn Kalk reguliert den PH-Wert. Und so trotzen sie dem sauren Boden kleine fruchtbare Oasen ab.
Eine Quelle für diesen Kalk war Loch Eriboll.
Loch Eriboll ist ein riesiger Meeresarm, der sich ganz im Norden zwischen Durness und Tongue sich 16 Kilometer landeinwärts streckt, gefüllt mit dunklem Meereswasser. Dunkel deshalb, weil das Loch auch noch sehr tief ist: Auf sechzig Meter erst liegt der eisige Grund.
Um das Loch führt eine Straße, und an einer Stelle fällt sofort eine Besonderheit auf: Eine kleine Insel, die durch eine kleine Landbrücke verbunden ist, ragt in das dunkle Gewässer. Sie ist gesäumt von hellen Sandstränden und eine höchst seltsame Konstruktion wächst aus dem Hügel in der Mitte: Ein großer Klotz, der vorne runde Torbögen aufweist.
Die Halbinsel heißt Ard Neakie und das seltsame Gebilde ist der alte Kalkofen aus dem Jahre 1870, in dem Kalkstein zu Branntkalk verarbeitet wurde. Branntkalk wiederum konnte dann die Böden entsäuern – oder auch in Baustoffen wie Putz verwendet werden. Vor dem Ofen streckt sich ein Pier ins Wasser, an dem die Boote zum Transport anlegen konnten.
33 deutsche U-Boote in Loch Eriboll
Neben dem Kalk der Umgebung hat Eriboll durch seine Tiefe einen weiteren Vorzug. Hochseetaugliche Schiffe finden hier einen sicheren Ankerplatz. Ein Umstand, den sich die Marine der Briten immer wieder zu Nutze machten. In den 1920er und 1930er Jahren warteten hier viele Kriegsschiffe auf ihren Einsatz.
Manche Matrosen kletterten aus Langweile die Hänge des Lochs hinauf und legten die Namen ihrer Schiffe aus Steinen in Boden. Zwar werden die Schriftzüge mit der Zeit überwuchert und die Steine sinken in den Boden ein, doch noch kann man sie am Westufer sehen.
Im Jahre 1945 war dann einmal richtig viel los im Loch Eriboll. Die größte Versammlung deutscher Unterseeboote, die es je gab! 33 der Fahrzeuge fuhren nach und nach hier ein, um sich der britischen Marine zu ergeben. Ihre Munition und Waffen wurden an Ort und Stelle versenkt, so dass am Grunde des Lochs wohl etliche Explosivkörper liegen dürften.
Loch Eriboll im Norden Schottlands ist sicherlich keine Top-Sehenswürdigkeit, doch es einfach links liegen zu lassen, würde ihm unrecht tun. Einen kurzen Stopp für einen Blick auf die Insel und die Weite des Meeresarms lohnt sich aber allemal.
Wissen: Über den Namen und das Land
Der Name Loch Eriboll stammt aus dem Nordischen und bedeutet in etwa „Farm am Strand“. Dass Farmen hier möglich war, liegt am schon erwähnten Kalkstein, dem Durness Limestone, der in diesem abgesenkten Bereich der nördlichen Highlands zutage tritt und einen fruchtbareren Boden hervorbringt.
Anfahrt:
Loch Eriboll ist umschlungen von der A838, die an der gesamten Nordküste entlang führt.
Haben 1964 2 Tage mit dem 2. Schnellbootgeschwader in dieser Bucht notankern müssen. Auf See hatten wir einen starken Orkan mit über 12 Knoten. Danach konnten wir auf ruhiger See unsere Fahrt nach Glasgow
fortsetzen.
M.fr.G. K.K.
Super Homepage!
Sind gerade in schottland, aber leider ist es heute nicht mehr möglich, über das ipad zu suchen.
Bitte schnell korrigieren
Danke
Gruß
Jürgen
Geht es jetzt wieder? Ging es vorher?