MyHighlands.de

Loch na Gainmhich und der Wailing Widow Waterfall

Rund 30 Meter stürzen sich die Wassermassen aus dem Loch na Gainmhich hinab und formen dabei eine tiefe Schlucht. Dieser wunderbare Wasserfall kann besucht werden.

Der Wailing Widow Waterfall aus dem Loch na Gainmhich

Der steinige Pfad führt vorbei an einer zackigen Felsnadel in eine tiefe Schlucht. Wer sich bis an ihr Ende durchschlägt, wird belohnt durch ein gigantisches Wasserspiel. Wie ein Schleier, der an eine klagende Witwe erinnert – darum Wailing Widow Waterfall – stürzt das Nass hier 30 Meter in die Tiefe. Dabei trifft es immer wieder auf herausragende Felsen oder Stufen.

Schottland Wandkalender 2025 in A3

Zwölf wunderschöne Motive aus Schottland mit der Isle of Skye, Isle of Mull, Stirlingshire und vielen anderen Orten. Alle Seiten hier ansehen:

Zum Kalender

Trifft sich gut, dass dieses Schauspiel nur wenige Gehminuten entfernt von einer der wichtigsten Touristenrouten des Landes liegt: der North Coast 500.

Vom kleinen (!) Parkplatz am Rande der A894 geht es direkt hinein in die Schlucht. Aber ACHTUNG: Hier ist kein klarer und einfacher Weg. Es geht wirklich über Stock und Stein. Gerade mit Feuchtigkeit wird der schmale Pfad rutschig. Ordentliche Schuhe und eine gewisse Fitness sind hier also mehr als angebracht. Bis zum Wasserfall dauert es zirka 15 bis 20 Minuten.

Der Wailing Widows Waterfall ist auch nicht sofort zu sehen. Zunächst erscheint als einsamer Wächter der Schlucht eine Felsnadel.

Felsnadel am Eingang der Schlucht

Falsch laufen können die Wandernden hier nicht. Es geht einfach weiter, bis der Wasserfall erscheint.

Der Weg in die Schlucht

Und der Blick von unten auf die Kaskaden belohnt schließlich den beschwerlichen Weg.

Am Wailing Widow Waterfall

Bei gutem Wetter können Besuchende durchaus nah an den Wailing Widow Waterfall herangehen.

Unten am Wailing Widow Waterfall

Genug gesehen? Der Weg hinein ist auch der Weg hinaus. Wer aber dann noch sehen möchte, wo das Wasser seinen Ursprung hat und wie der Wailing Widow Waterfall von oben aussieht, kann der Straße A894 weiter nach Süden folgen. Ein Stück den Berg hinauf gibt es einen weiteren Parkplatz, den Quinag Car Park Viewpoint.

Ausblick vom Quinag Car Park Viewpoint

Wer möchte, kann von hier aus dann entlang des Ufers von Loch na Gainmhich bis zu seinem Ausfluss entlangwandern. Auch hier eine WARNUNG: Der Weg führt durch matschiges Gelände. Dennoch geht es hier ein Stück schneller zum Wasserfall. Zirka 10 Minuten braucht es.

Loch na Gainmhich

Sobald der kleine Fluss erreicht ist, kann man ihm bis zur Klippe folgen und an der Schlucht ein Stück entlanggehen.

Oben am Wailing Widow Waterfall

Auch hier aber eine explizite WARNUNG: Dort gibt es keine Sicherung, keine Reling, keine Warnschilder. Achtet auf jeden Schritt, haltet sicheren Abstand zum Abgrund. Nicht dass sich der Name „Wehklagende(r) Witwe(r)“ auf Euch bezieht. Seid hier vorsichtig.

Unsere Wege haben wir hier aufgezeichnet. Grün ist der Weg in die Schlucht, rot der obere Weg am Loch.

Wailing Widow Waterfall: Namen und Legenden

„Wailing Widow“ bedeutet „Wehklagende Witwe“. Vermutlich werden einige Wasserfälle in Schottland so genannt, weil Witwen auch einen Schleier tragen, der an die herabfallenden Wassermassen erinnert. Der Name jedenfalls taucht häufiger bei Wasserfällen auf, etwa auch auf der Isle of Skye.

Der Name „Loch na Gainmhich“ kommt vom Gälischen „gainmheach“ – zu Deutsch „sandig“. Es ist also grob gesprochen der „sandige See“, aus dem sich das Wasser der Fälle speist. Auch dieser Name findet sich übrigens x-fach auf den Karten Schottlands.

Der Wasserfall ist auch noch bekannt als „Hanged Man Falls“ – „Wasserfall des Gehängten“. Dazu gibt es eine konkrete Geschichte: Einst flüchtete der Viehdieb Donald of the Moss von der Insel Lewis nach Assynt, wo ihm Asyl gewährt wurde. Doch er tötete wenig später einen jungen Mann. Als Strafe musste er sein eigenes Grab schaufeln und seine eigene Schlinge knüpfen. Er wurde an der Felsnadel am Eingang der Schlucht aufgeknüpft.

Weitere Legenden ranken sich darum, dass ein Jäger in die Schlucht gestürzt ist und seine Mutter aus Trauer hinterhersprang. Und eine neuere besagt, dass in den 1990ern ein Paar in seinen Flitterwochen am Loch na Gainmhich einen Zeltplatz suchten. Morgens war es neblig, und die Frau verließ das Zelt ein paar Schritte. Sie sah den Abgrund nicht und stürzte in die Schlucht.

Anfahrt

Mit Navigationsgerät: „IV27 4HW“ bringt einen nach Unapool. Von hier aus weiter die A894 entlang Richtung Süden.

Ohne Navi: Auf der Westroute der North Coast 500 Richtung Süden geht es auf die A894. Nach der Brücke bei Kylesku und hinter Unapool erscheint links an der Straße ein kleiner Schlamm-Parkplatz kurz vor einer Brücke. Hier parken, wenn noch Platz ist.

Die mobile Version verlassen