An der szenischen Straße Road to the Isles liegt passend einer der schönsten Strände der Highlands. Die Silver Sands of Morar.
Morar ist ein Strand, ein Ort und ein See. Der Ort Morar liegt zwischen dem Loch Morar, dessen Fluss Morar die Bucht bildet, in der sich die Silver Sands gesammelt haben.
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Auf dem schmalen Landstück zwischen dem See und dem Meer verlaufen zwei wichtige Verbindungen: Die Road to the Isles und die parallel verlaufende Bahnlinie, die beide nach Mallaig führen. Beide Strecken führen durch eine gigantische Landschaft. Auf der Zugstrecke verkehrt auch der Jacobite Steam Train, der durch den Harry Potter Filmen weltberühmt wurde.
Das Loch Morar beginnt östlich des Ortes. Es zieht sich 19 Kilometer und meist nur einen Kilometer breit in eine unzugängliche Landschaft. Immer tauchen Inseln in der Oberfläche des Sees auf, meist mit Wald bewachsen. Loch Morar hält zudem einen Rekord: Mit 310 Metern ist er der tiefste See der britischen Inseln.
Tiefer und geheimnisvoller als Loch Ness? Klar, dass die Einwohner dort auch ein Seeungeheuer kennen: Morag. Einige sagen, es solle halb Frau und halb Fisch sein, also wie eine Meerjungfrau aussehen. Andere beschreiben es wie Nessi, als eine große Wasserschlange. Die Sichtung von Morag deutet meist auf den Tod eines ansässigen MacDonalds hin.
Vom Loch aus strömt der Fluss Morar zu den Silver Sands. Über ihn hinüber führt das Morar Viadukt, ein kleiner Bruder des Glenfinnan Viadukts.
Der River Morar ist durchaus tief mit einer starken Strömung, doch wenn er hinten auf den Silver Sands of Morar ins Meer fließt, zeigt er sich eher als Bach. Weitere kleine Bäche strömen seitlich hinzu.
Bei Ebbe zieht sich das Meer tatsächlich komplett aus der Bucht zurück und gibt damit einen riesigen und wunderbaren Sandstrand frei. Vom Parkplatz südlich des Strands aus lässt sich dann ein Spaziergang bis vor zum Meer quer durch die Bucht unternehmen.
Um einen herum erheben sich die Highlands, deren Ausläufer am Strand noch einige Felsen in schillernden Farben auftauchen lässt.
Läuft der Besucher immer weiter Richtung Meer, so kann er sogar bei totaler Ebbe die Bucht nach Süden verlassen und dort weitere kleine Strände entdecken.
Doch Vorsicht: Wenn die Flut wieder in die flache Bucht drückt, erobert sich das Wasser den Sand schnell zurück. Dann wird es Zeit für Spaziergänger den sicheren Uferbereich aufzusuchen.
Auf jeden Fall lohnt sich ein Besuch der Silver Sands of Morar, wenn man die Road of the Isles entlang fährt.
Wissen: Morar, Bonnie Prince Charlie und der Highlander
Die Gegend rund um Loch Morar und an der Road to the Isles hat eine große Rolle beim letzten großen Jakobitenaufstand gespielt. In Morar saß ein Ableger des Clanranald of MacDonald. Jenes Clans, den Prince Charles Edward Stuart immer wieder um Hilfe ersuchte. Und so landete Charles zunächst auf Eriskay, um dort einen Canranald zu treffen, anschließend nahe Borrodale – nur wenige Kilometer entfernt. Zu den Waffen rief er in Glenfinnan.
Auch auf seiner langen Flucht kam er direkt nach der Niederlage bei Culloden am Loch Morar entlang und blieb dort in Meoble etwas südlich des Lochs.
Eine andere – fiktive – Person fand sich ebenfalls an den Stränden bei Morar: der Highlander aus dem gleichnamigen Film. Er versetzte sich hier in einen Hirsch und rannte im Sand. Allerdings war das nicht in der Bucht, sondern auf einem der Strände, die sich südlich davon noch finden.
Anfahrt:
Der Strand bietet einen Parkplatz mit Toilette im Süden an. So findet Ihr ihn:
Mit Navigationsgerät: „PH40 4PD“ bringt einen grob in die Nähe, dann weiter wie unten.
Ohne Navi: Auf der A830, also der Road to the Isles, Richtung Mallaig, erscheint kurz vor Morar ein großes Straßenschild. Links zeigt es An Camas Darach (Camusdarrach) an, rechts Morar selbst. Um den Strand zu erreichen hier also links abbiegen. Nach einer Weile macht die Straße eine Kurve, danach liegt rechts der Parkplatz.
Um zum Loch Morar zu gelangen, biegt man von der A830 nicht nach links, sondern nach rechts ab und nach dem Viadukt nochmals nach rechts.