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Neptune’s Staircase – Poseidons Treppenhaus bei Fort William

Acht Tore muss ein Boot bei Banavie passieren, dann erst darf es in den Caledonian Canal hinein. Eine harte Prüfung, vor allem für die Kapitäne.

Blick nach Loch Linnhe
Blick nach Loch Linnhe

An den Schleusen des Neptune’s Staircase, zu Deutsch: Neptuns Treppenhaus, ist Handarbeit angesagt. Die Boote müssen auf einem Pfad entlang der Becken per Hand gezogen werden, den Motor darf man erst ganz oben wieder anlassen. Und so schwitzen, schnaufen und zerren die Bootsleute ihre Kähne an schweren Tauen durch die Tore. Erst dann dürfen sie sich wieder einige Minuten ausruhen, während das Wasser steigt.

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Blick auf Ben-Nevis

Die Besucher freut’s. Dürfen sie doch alles erleben, ohne dabei selbst Hand anzulegen. Und so können sie, während sie auf einem der geschlossenen Schleusentore stehen, den Blick wandern lassen zur beeindruckenden Nordflanke des Ben Nevis oder zum malerischen Loch Linnhe.

Für die Boote ist der Einstieg hier in den Caledonian Canal nur der Anfang einer Strecke, die immer wieder unterbrochen wird durch weitere Schleusen. Eine der größten Anlagen neben dem Neptune’s Staircase bilden die Schleusen bei Fort Augustus zu Beginn des Loch Ness. Insgesamt müssen die Boote bei ihrem Weg durch das Loch Lochy, das Loch Oich und Loch Ness über insgesamt 29 Stufen klettern, ehe sie endlich über die Muirtown Locks bei Inverness in der Nordsee ankommen.

Doch die Mühe lohnt sich. Denn früher konnten sich die Handelsschiffe so den großen Umweg über die Nordspitze Schottlands mit dem berüchtigten Cape Wrath sparen. Heute hingegen nutzen hauptsächlich Feriengäste die Möglichkeit auf einem der schwimmenden Hotels eine Reise durch die Landschaft des berühmten Great Glen zu unternehmen.

Wissen: Über die Schleusen

Neptunes Staircase Schleusentor

Wie es sich für einen Meeresgott gehört, nimmt sich Neptun Platz für sein Treppenhaus. Auf 450 Metern überwinden die acht Schleusen einen Höhenunterschied von 25 Metern. Die Becken sind jeweils um die 60 Meter lang.

Handarbeit war übrigens auch früher beim Öffnen der Tore angesagt. Die Schleusenwärter mussten mit großen Drehrädern die schweren Schleusentüren öffnen. Seit den 1960ern geht das allerdings mit einem Motor.

Tipp: Neptunes Staircase als Einstieg zur Road to the Isles

Die Schleusen liegen direkt an der A830, die als Road to the Isles bekannt ist. Sie führt nach Mallaig, von wo aus die Fähre nach Skye ablegt. Die Straße selbst passiert dabei Sehenswürdigkeiten wie das Glenfinnan Monument und das Glenfinnan Viadukt (die „Harry Potter Brücke“). Die Straße verläuft dabei parallel zum Jacobite Steam Train (Harry Potter Zug), der übrigens auch direkt an den Schleusen über die Eisenbahnbrücke fährt.

Möchte man also die Road to the Isles abfahren, lohnt sich gleich zu Beginn der Halt, ehe man weiter Richtung Westen fährt.

Persönliche Anmerkung: Dunkle Wolken, helle Sonne

Oben im Kanal warten die Schiffe

Was für ein komisches Wetter: Wir hatten bedrohlich blauschwarze Wolken bei unserem Besuch über uns. Dennoch schien die Sonne und so ergab sich ein ganz seltsames Licht. Für die Fotos hat es jedenfalls eine schöne Stimmung erzeugt.

Anfahrt:

Mit Navi: „PH33 7PJ“ bringt einen direkt hin.

Ohne Navi: Von Fort William aus fährt man zunächst die A82 in Richtung des Great Glen und Fort Augustus. Allerdings biegt man noch vor der Ben Nevis Destillery ab auf die A830 nach Caol, Banavie und Glenfinnan. Es geht über den River Lochy, durch einen Kreisverkehr und nach wenigen hundert Metern erscheint links der Bahnhof von Banavie. Hier parken und die Straße überqueren. Schon ist man bei den Schleusen.

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