Eine Wanderung auf der kleinen Insel Tiree bringt Besucher zum Ringing Stone. Warum er so heißt und was es dort noch zu sehen gibt, steht hier.
Ein Findling, umgeben von Gras und Sand. In seiner Flanke finden sich kreisrunde Vertiefungen. Und wenn man einen Stein gegen den Fels klopft, erzeugt er einen fast musikalischen Ton.
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Dieser Ringing Stone hat seine Heimat auf der Hebrideninsel Tiree. Er ist dort so wichtig, dass es heißt, wenn er zerstört würde, dann ging die ganze Insel mit ihm unter. Keine Straße führt zu ihm, sondern eine kleine Wanderung entlang der traumhaften Küste.
Der rund eineinhalb Meter hohe Fels ist nicht nur ein Rätsel wegen seiner Musikalität, auch seine Form und Beschaffenheit werfen Fragen auf. Denn auf Tiree dominiert der uralte Lewis-Gneis, eines der ältesten Gesteine Britanniens. Der Ringing Stone hingegen ist wesentlich jünger und wurde vermutlich während der Eiszeit von der Insel Rùm herübergeschoben. Poetische Menschen erzählen aber lieber, ein Riese habe ihn von der Insel Mull hinübergeworfen.
An seiner Seite hat der Ringing Stone insgesamt 53 „Cup Marks“, also Vertiefungen, die Menschen in der Steinzeit hineingearbeitet haben. Wozu ist unbekannt. Heute aber dienen sie als Ablage für kleine Steine, die zum „Spielen“ des großen Steins benutzt werden können. Und das klingt so:
Quasi auf dem Weg zu diesem Felsen liegt ein Broch, das ist eine Festung aus der Eisenzeit um 60 vor Christus, wie sie an den Küsten Schottlands damals gebräuchlich waren.
Das sogenannte Dùn Mòr von Vaul auf seinem Hügel umfasst einen Durchmesser von über neun Metern. Ein Tor, eine Kammer für einen Wächter, eine Feuerstelle in der Mitte, dicke, doppelte Wände, die sich einst meterhoch aufgetürmt haben – diese Ruine zeigt, was für ein komplexes Bauwerk solche Festungen einst waren.
Später nutzten auch die Wikinger die Festung, ehe sie dann verfiel.
Wer den Ringing Stone und das Dùn besichtigen möchte, sollte halbwegs gut zu Fuß sein. Als Belohnung für die Mühen winken aber neben den beiden Sehenswürdigkeiten auch eine wilde Küstenlandschaft.
Die Wanderung: Karte zum Ringing Stone Tiree
Distanz: ca. 7,2 Kilometer, Laufzeit: ca. 2:30 Stunden, Gelände: meist kein sichtbarer Pfad, Wiese, nach Regen matschig.
Die Tour führt direkt an der westlichen Seite („links“) am Strand der Vaul Bay entlang. Hier ist noch ein Pfad zu erkennen, der ein altes Steintor passiert. Die Küste zeigt sich hier mit wunderbar blauem Wasser, grünem Gras und grauen Felsen.
Der Weg passiert bald ein Wohnhaus. Hier eher rechts halten. In der Ferne erhebt sich ein Hügel, der oben ein Plateau aufweist. Das ist die kleine Festung – Dùn Beag. Allerdings gibt es dort oben keine Überreste mehr, nur einen guten Rundumblick.
Weiter den Weg entlang, unterhalb der kleinen Hütte vorbei und über die Stufen neben einem Viehgatter. Hier steht auch schon eine Tafel für das nahe Dùn Mòr bei Vaul.
Rechts erhebt sich dann bald der Hügel mit dem Broch, oft bevölkert von Ziegen. Ihn gilt es zu erklimmen, um die Festung zu erkunden.
Danach wieder zurück auf den Pfad, der kaum noch zu sehen ist. Es geht links an einem kleinen Loch vorbei. Jeweils ungefähr parallel zur Küste lässt sich ein Teil eines Landvorsprungs abkürzen. Es erscheint ein Zaun, an dem ein roter Bauarbeiterhelm und ein Wegmarker die Trittstufen über das Hindernis markieren.
Grob sollte man sich stets an der Küste zur Rechten halten. Bald kommt dann auch der Ringing Stone in Sicht. Der Weg zurück führt wieder über den Hinweg.
Anfahrt
Mit Navigationgerät: „PA77 6TP“ ist die Postleitzahl für Vaul. Rest, wie Beschreibung unten.
Ohne Navi: Zunächst die Hauptstraße B8068 fahren, dann nach rechts Richtung Caolas auf die B8069 abbiegen. Entlang der Bucht fahren, bis links ein Haus und rechts gegenüber ein roter Briefkasten erscheinen. Hier links nach Vaul abbiegen.
Geparkt wird am Ende der Straße an der Vaul Bay. Hier gibt es rechts eine kleine Ausfahrt, dort kann das Fahrzeug abgestellt werden. Allerdings so, dass kein Verkehr auf der Farm blockiert wird.