Stadt, Land, Fluss – die schottische Stadt Perth verbindet die drei Begriffe, wie keine andere. Warum, und was es dort zu erleben gibt, steht hier.
Infos zu Perth
» Sehenswürdigkeiten
» Essen, Trinken & Shopping
» Unterkünfte
» Geschichte
Perth und der Tay – die beiden gehören einfach zusammen. Der längste Fluss Schottlands bestimmte und bestimmt das Schicksal dieser einst so wichtige Stadt. Denn wo der Tay das Land trennt, da verbindet Perth die Ufer. Gleichzeitig verschafft der Tay der Stadt den Zugang zum Meer. Stadt, Land, Fluss. In Perth treffen sie aufeinander.
Es ist kein Zufall, dass Perth auch für Schottlands Könige so wichtig war. Strategisch aufgrund der Lage. Aber auch historisch, weil beim nahen Scone Palace die Krönung auf dem Stone of Scone stattfand. Er sollte des Königs Verbindung zum Land symbolisieren.
Und heute? Perth ist ein wichtiger Verkehrs-Knotenpunkt und die drei Brücken verbinden immer noch das Land, das der Tay teilt. Doch irgendwie wollen nur wenige Besucher hier halten.
Dabei scheint Perth doch Besucher verzaubern zu können. So trägt die Stadt auch den Spitznamen „the fair city“. Denn Schottlands Nationaldichter Sir Walter Scott ließ hier das Stück „The Fair Maid of Perth“ spielen.
Dennoch: Perth ist keine Kulisse. Die Stadt hat ihre rauen Seiten und die Stadt zeigt ihre Geschichte. Perth ist gerade etwas für Vielreisende nach Schottland, die noch Neues entdecken wollen.
Sehenswürdigkeiten in Perth
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Mehr InformationenÜberblick über die Sehenswürdigkeiten in Perth
- Perth Bridge
- Perth Museum
- The North Inch
- Balhousie Castle & Blackwatch Museum
- The Fergusson Gallery
- Perth Concert Hall
- The Fair Maid’s House
- St. John’s Kirk
- Tay Street Uferpromenade
- Salutation Hotel
- The Fergusson Gallery
- St Leonard’s-in-the-Fields Church
- South Inch
Perth Bridge
Ja, diese Brücke ist eine Sehenswürdigkeit. Denn sie symbolisiert das, was Perth strategisch so wichtig machte, nämlich einen Übergang über den Tay zu bieten. Bereits seit dem 11. Jahrhundert gab es hier eine Brücke. Hochwasser und andere Katastrophen zerstörten die früheren Bauwerke, doch wurde immer wieder ein Ersatz gebaut.
Die jetzige Perth Bridge mit ihren neun Bögen wurde 1771 vollendet. Sie ist also schon über 250 Jahre alt, und dennoch rauscht der tägliche Berufsverkehr noch immer über sie hinweg. Sie erstreckt sich dabei über eine Länge von 268 Metern.
In der goldenen Abendsonne leuchtet der rote Sandstein einem saftigen Orange. Ein Blick von der Brücke zeigt einem die Promenade von Perth auf der einen Seite und einen Blick Richtung Highlands auf der anderen.
Perth Museum
Das Perth Museum wurde im Jahr 2024 neu eröffnet. Es zeigt Ausstellungsstücke aus den Jahrtausenden der Geschichte rund um Perth. Sicherlich das Highlight ist der Stone of Destiny, der schottische Stein, der bei der Krönung der König eine wichtige Rolle spielte. Einige Zeit lag er auch im Scone Palace in der Nähe. Weitere fantastische Stücke sind das riesige Einbaum-Boot, Waffen aus der Bronzezeit, kunstvolle Steine der Pikten, japanische und neuseeländische Waffen und Kleidung und vieles, vieles mehr.
Das Innere des Museums ist großartig eingerichtet, in der Mitte beeindruckt der Schrein für den Stone of Destiny. Hierfür müssen Tickets gezogen werden, die einem in eine Gruppe zeitlich einordnen.
Mehr über das Perth Museum hier.
Öffnungszeiten:
Mo, Di, Mi, Fr, Sa, So: 10:00-17:00 Uhr, Do: 10:00-19:00 Uhr
Eintritt: frei
Info: Perth Museum
The North Inch
Im Norden von Perth zieht sich am Westufer des Tay der North Inch entlang. Das ist eine ein Kilometer lange Parkanlage mit vielen Möglichkeiten für die Bewohner, sich sportlich zu betätigen. Es gibt hier Rugby Felder und einen Golfplatz. Heute sind die Betätigungen auf dem North Inch eher friedlich, doch im Jahre 1396 ging es hier bei der Battle of the Clans blutig zu Sache: 30 Männer des Clans Chatten sollten sich hier mit ebenso vielen Gegnern des Clans Kay duellieren, um eine langandauernde Fehde endgültig zu Ende zu bringen. Jedoch floh ein Mann von Kay, indem er in den Tay sprang und fortschwamm. Da es laut Regelwerk aber 30 gegen 30 sein mussten, nahm ein Unbeteiligter den Platz gegen Bezahlung ein. Am Ende standen noch elf Männer von Chattan und einer von Kay. Die Fehde war beendet.
Rund um den Inch verläuft ein Weg, der an kleineren Skulpturen vorbeiführt, das Balhousie Castle passiert und schließlich am Ufer des Tay zur Perth Bridge zurückkehrt. Dabei können Spaziergänger einen schönen Blick auf die Häuser gegenüber werfen.
Der Rundweg ist drei Kilometer lang und lässt sich in 30 bis 40 Minuten abgehen. Dabei begegnen einem auch kleinere Kunstwerke.
Außerdem findet sich eine Statue des Gemahls von Königin Victoria, Prince Albert, an der Straße im Süden des North Inch.
Info: North Inch
Balhousie Castle & Blackwatch Museum
Kriegerischer geht es im Balhousie Castle zu. Das Gebäude stammt in jetziger Form aus dem 19. Jahrhundert und steht im Norden von Perth am großen Park. Aber die Ursprünge reichen bereits bis ins 12. Jahrhundert zurück. Seit rund 60 Jahren beherbergt Balhousie Castle das Blackwatch Museum. Dieses schottische Regiment wurde bereits 1725 gegründet. Seitdem kämpfte es in Ägypten, Südafrika sowie im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Die Geschichte der Black Watch wird im Museum durch Fotos, Gemälde und Artefakte erzählt.
Im Haus befindet sich zudem noch ein Bistro und ein Museumsshop.
Öffnungszeiten:
Apr-Okt, tägl.: 09:30-16:30 Uhr
Eintritt:
Erw.: 12 Pfund, Kinder: 5 Pfund, Ermäßigte: 9 Pfund, Familie: 28,25 Pfund
Nov-Mrz, tägl.: 10:00-16:00 Uhr
Info: Balhousie Castle & Blackwatch Museum
The Fergusson Gallery
Immerhin eines der ältesten Museen des Vereinigten Königreichs wurde der erste Gebäudeteil schon 1834 hier eröffnet. Im Inneren befinden sich Ausstellungen, die sich mit der Geschichte und Natur von Perthshire beschäftigen. Zum Beispiel befindet sich im Inneren eine große Grabplatte mit einem piktischem Kreuz darauf. Zusätzlich zeigt das Museum in Perth auch die Arbeiten von bekannten Handwerkern der Region. Etwa wunderschöne Möbel von Tim Stead oder diverse Objekte aus Glas. Weitere Kuriositäten sind eine Mumie oder ein Meteorit. Außerdem sind natürlich auch Gemälde hier ausgestellt.
Öffnungszeiten:
Mo, Di, Fr, Sa: 10:00-17:00 Uhr
Do: 10:00-19:00 Uhr
So: 10:00-16:00 Uhr
Mi: geschlossen
Eintritt: frei
Info: Perth Art Gallery
Perth Concert Hall
Direkt neben dem Museum liegt die Perth Concert Hall. Der runde Bau ist ein schönes Beispiel moderner Architektur in der alten schottischen Stadt. Ein kurzer Blick lohnt, wenn man schon da ist.
Info: Perth Concert Hall
The Fair Maid’s House
Dieses unscheinbare Gebäude stammt aus dem 17. Jahrhundert. Es ist somit das älteste weltliche Haus in Perth. Zudem soll das Gebäude dem schottischen Nationalpoeten Sir Walter Scott als Inspiration für die Geschichte „The Fair Maid of Perth“ gedient haben, einem Teil der berühmten Waverley-Erzählungen. Darum trägt es eben heute diesen Namen.
Das Fair Maid’s House gehört heute der Royal Scottish Geographical Society, die darin eine Ausstellung betreibt. Im Visitor Center arbeiten nur Freiwillige, daher ist es nicht häufig geöffnet.
Öffnungszeiten:
Mai-Okt.
Do-Sa: 13:00-16:30 Uhr
Mo, Di, Mi, So: geschlossen
Eintritt: frei
Info: Fair Maid’s House
St. John’s Kirk
Im Zentrum von Perth steht die St. John’s Kirk. Ihre lange Geschichte reicht zurück bis mindestens ins 12. Jahrhundert. Das macht sie zum ältesten Gebäude der Stadt – einige Historiker vermuten, dass hier eine Kirche bereits um 800 n. Chr. stand. Doch sicher erwähnt wurde sie im Jahr 1126 im Zusammenhang mit einer Konzession von David I.
Info: St. John’s Kirk
Tay Street Uferpromenade
Entlang des Tay Flusses zieht sich eine Steinbrüstung entlang. Hier hat sich die Stadt große Mühe gegeben, durch Hinweistafeln über die mittelalterliche Geschichte und kleine Verzierungen ein Erlebnis zu schaffen. An einer Stelle gibt es eine Ausbuchtung über den Fluss, von der aus auch die Brücken zu sehen.
Auf der Seite an der Straße sind auch einige interessante Gebäude zu sehen, wie etwa das Middle Church Building, das Perth & Kinross Council oder der Perth Sheriff Court.
Salutation Hotel
Das Salutation Hotel sticht mit seiner Fassade aus der Häuserzeile heraus. Die auffällige Fassade des Gebäudes stammt von 1810, doch Gebäude und Hotel steht schon länger. „Salutation“ bedeutet „Begrüßung“. Eine Geschichte, die den Namen erklärt, lautet: 1745 habe hier der Besitzer John Burt den königlichen Rebellen Bonnie Prince Charlie willkommen geheißen. Der war zwischen 4. und 10. September in Perth und empfing vermutlich in diesem Hotel seine Kommandanten und Finanziers.
In die Fassade eingebettet stehen zwei bunt angemalte Statuen, die die Mitglieder der Blackwatch verkörpern sollen.
Info: Salutation Hotel
The Fergusson Gallery
Einst war das Gebäude ein alter Wasserturm der Stadt. Heute stellt es in seinem Inneren die Arbeiten des bedeutenden schottischen Malers John Duncan Fergusson aus. Außerdem gibt es ein Archiv zu seiner Lebensgefährtin Margaret Morris, die sich ganz dem modernen Tanz verschrieben hatte. So sind hier zum Beispiel auch ihre Kostüme erhalten. Sie ist jetzt Teil der Perth Art Gallery.
Öffnungszeiten:
Mo, Do, Fr, Sa: 10:00-16:30 Uhr
So: 10:00-16:00 Uhr
Di, Mi: geschlossen
Eintritt: frei
Info: Perth Art Gallery
St Leonard’s-in-the-Fields Church
Das Gebäude der St Leonard’s-in-the-Fields Church steht hier seit dem Jahr 1885. Der Glasgower Architekt John James Stevenson hat die Kirche im gotischen Revival-Stil errichtet. Vor allem die Krone auf dem Kirchturm beeindruckt den Besucher. Heutzutage gehört St Leonard’s-in-the-Fields zur Church of Scotland. Das Gebäude selbst steht auf der Liste A der denkmalgeschützten Gebäude Schottlands.
Info: St Leonard’s-in-the-Fields
South Inch
Als Gegenstück zum North Inch liegt der kleiner South Inch im Süden von Perth. Auch er lädt zur Erholung ein, doch ist es hier weniger ruhig. Denn um den Park herum und mittendurch fahren größere Straßen, wie die Edinburgh Road. Immerhin gibt es hier an der Straße bezahlbare Parkplätze. Gerade für Besucher mit dem Auto ist der South Inch daher ein guter Ausgangspunkt für die Tour durch Perth.
Wo heute übrigens der Parkplatz sich ausbreitet, stand um 1650 eine Festung des berüchtigten Heerführers Chromwell.
Info: South Inch
Essen und Trinken in Perth
Im Zentrum von Perth finden sich einige leckere Cafés und Restaurants. Gerade rund um die Fußgängerzone St John’s Street finden sich viele leckere Lokale wie „Coffee & Things“ oder das Artisan.
Am Ende der Bridge Lane neben dem Museum liegt im Eckhaus das Café 80, das ebenfalls leckeren Kaffee und Kuchen anbieten (wir haben das probiert).
Auch in Perth gibt es übrigens eine Craft Beer Brewery namens Cullach – ein Hinweis auf ausgewachsene Raubtiere. Im Taproom können dabei nicht nur Biere probiert werden, es wird auch deftiges Barfood serviert wie Pizza oder Burger.
Etwas mehr Alkohol steckt im Perth Gin. Seine Heimat liegt in der George Inn Lane, die direkt beim The Royal George Hotel von der Tay Street abzweigt.
In puncto Shopping ist die Gegend um die Fußgängerzone an der St John’s Kirk und auch die Straßen um die Kirche und das City Hall Museum ein Hotspot.
Wer hingegen gerne in Vintage und Antiquitäten stöbert, findet sein Glück in der Princes Street nahe dem South Inch. Dort residieren die beiden Geschäfte Underneath the Arches und Vectran Vintage.
Unterkünfte in Perth
Eine Liste von Unterkünften in Perth gibt es auf der Seite von Booking.com. (Link und Kartenwidget sind Anzeigen)
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Mehr InformationenGeschichte: Perth, der Fluss und die schottischen Könige
Perth Geschichte beginnt vermutlich mit den Pikten, einem der schottischen Urvölker. Sie sprachen eine Form von Keltisch, die verwandt ist mit dem heutigen Walisisch. Der Name bedeutet grob „Gehölz“. Perth war Teil des piktischen Kerngebiets um 900 n. Chr. und es gibt einige Referenzen auf die Gegend. So soll etwa Domnall, Sohn von Kenneth MacAlpin, in einem Palast namens Cinn Belachior gestorben sein.
Vermutlich befand sich dieser Palast ungefähr dort, wo heute Perth steht. Und natürlich spielte die Nähe zu Scone eine große Rolle, dem Ort, an dem Könige traditionell gekrönt wurden. Scone wurde um 905 n. Chr. zum ersten Mal in Zusammenhang mit dem schottischen König Constantin II. schriftlich erwähnt.
Perth als Royal Burgh
Von da an ging es bergauf nicht nur mit Scone als wichtiger zeremonieller Ort der Könige, sondern auch mit Perth. Grund dafür war seine Lage: Zum einen war der Tay hier noch schiffbar, zum anderen bot sich hier aber auch eine natürliche Stelle für einen Übergang zur anderen Seite. So kreuzten sich hier also Straßen aus dem gesamten Reichsgebiet. Und obwohl der Tay sich immer wieder mit verheerenden Fluten hier versucht Platz zu verschaffen, ging es mit Perth aufwärts.
Denn Perth entwickelte Häfen, die Güter aus den Niederlanden, dem Baltikum oder Frankreich hier anlandeten und im Gegenzug eigene Produkte dorthin verschifften.
König David I. vergab dann bald die Rechte für sogenannte Burghs – in etwa vergleichbar mit unseren Marktrechten. Hier war Perth eine der ersten. Im Jahre 1127 n. Chr. wurde Perth in diesem Zuge zum ersten Mal überhaupt urkundlich erwähnt. Und es scheint, als hätte Perth unter Burghs der Umgebung eine herausragende Stellung eingenommen.
Übrigens gab es tatsächlich einst auch eine Burg hier, die aber im Jahr 1209 von einer großen Flut des Tay zerstört wurde. Der Fluss gibt es, der Fluss nimmt es. Wo exakt diese Burg stand, ist bis heute nicht geklärt. Einige Wissenschaftler vermuten, dass sie grob nahe der heutigen Concert Hall stand.
Es entwickelten sich Gilden in der mittelalterlichen Stadt und Perth wurde eine der reichsten Handelshäfen des Reichs. Hinzu kam die Stellung der Kirche. Vermutlich gab es schon vor den Rechten als Burgh hier eine St John’s Kirk. Sicher aber wurde sie vom Bischof von St Andrews im 1242 geweiht.
Die Unabhängigkeitskriege mit England
Im Zuge der Kriege um Robert the Bruce fiel die Stadt im Jahr 1296 an die Engländer. Bruce eroberte sie 1312 zurück, doch schon 1332 nahm ein von England gestützter Thronanwärter Perth ein. Sieben Jahre später wurden die letzten seiner Anhänger dort wieder vertrieben. Das 14. Jahrhundert war also unruhig.
Die Folge davon: Um Perth herum wurden starke Stadtmauern gezogen. Im Mittelalter waren sie vermutlich die stärksten Befestigungen des ganzen Reichs. Davon allerdings ist heute nichts mehr zu sehen.
Reformation
Von Festland-Europa kamen nicht nur Güter nach Perth, auch neue Ideen brachten die Händler mit sich. Und eine fasste hier schnell Fuß: die der Reformation der Kirche. Kein Wunder also, dass im Jahr 1544 fünf Bürger von Perth zu den ersten Märtyrern der neuen Religions-Richtung gehörten. Auf Anordnung des Kardinal Beaton wurden sie gehängt oder ertränkt. Ihr Vergehen war unter anderem, die Jungfrauengeburt nicht anzuerkennen und Gans an einem Fastentag zu verspeisen.
Die Todesurteile schreckten jedoch nicht ab. Als dann schließlich der berühmte Reformator John Knox aus seinem Exil in der Schweiz 1559 nach Perth kam, hielt er am 11. Mai eine Predigt in der St John’s Kirk. Im Anschluss wüteten seine Anhänger zwei Tage lang durch ganz Perth. Sie zerstörten religiöse Bildnisse und vertrieben die hier ansässigen Mönche aus der Stadt.
Die Jahrhunderte danach sahen allerdings einen Abstieg von Perth. Verheerende Fluten, Hunger und auch die Pest sowie immer wieder Kriege mit England minderten den Erfolg beim Handel.
Allerdings etablierte sich dafür die Bildung in Perth. Im Jahr 1696 wurde die Perth Academy gegründet, die sich auf die Wissenschaften wie Mathematik konzentrierte. In der Stadt kann man auch das alte Akademie-Schulhaus sehen, das aber erst 1807 vollendet wurde.
Jakobiten und Bonnie Prince Charlie
Natürlich lassen sich an einem Hafenort wie Perth nicht nur Waren umschlagen. Die strategische Lage und der Zugang zum Meer machten die Stadt strategisch wichtig. Das war auch dem „Lord Protector“ Oliver Cromwell bewusst. Der nahm Perth ein und ließ um 1650 hier eine riesige Zitadelle aufbauen. Sie liegt in etwa dort, wo sich heute der Parkplatz des South Inch befindet.
Und auch später wurde es nicht ruhiger: Insgesamt dreimal nahmen die Jakobiten bei ihren Aufständen die Stadt in Besitz. Da allerdings meist ohne auf Widerstand zu stoßen. Perth war ihnen durchaus freundlich gesonnen. Die Jakobiten nutzten selbst dann auch die Zitadelle Cromwells als ein Lager. Allerdings war Perth nie direkt in die Konflikte einbezogen und hatte so auch keinen immensen Schaden von der Niederlage der Jakobiten bei Culloden.
Ab dem 18. Jahrhundert
Die Industrialisierung veränderte Perth nicht im gleichen Maße, wie etwa Glasgow oder Dundee. Zwar siedelte sich hier eine Leinen- und Baumwoll-Herstellung an und auch die Eisenbahn fand bald ihren Weg hierher. Doch hatten sich auch die Voraussetzungen verändert. Der Tay wurde immer weniger schiffbar und die Schiffe immer größer. Denn Handel wurde nun nicht mehr nur über die Nordsee betrieben, sondern über den Atlantik. Und so stieg das nahe Dundee an der Tay-Mündung zu neuen Größen auf, ganz zu schweigen von Glasgow im Westen.
Hinzu kam, dass die Highlands als Handelsregion nach der Niederlage durch Culloden und den folgenden Highland Clearances an Bedeutung als Portal in den Norden verlor.
Doch die Bürger und die Stadtverwaltung setzten darum auf andere Geschäfte. So wurde der Hafen endgültig zugeschüttet und stattdessen wurde die Tay Street als befestigte Uferstraße geschaffen. An ihr ließen sich Versicherungsunternehmen, Banken, Geschäfte und regionale Verwaltungen nieder.
Die Eisenbahn wurde mit Absicht um den alten Stadtkern herumgelegt – und so ist die alte Innenstadt von Perth heute nur wenig verändert. Zum Glück für uns Besucher.
Quellen:
- https://medievalperth.org/
- https://www.futurelearn.com/info/courses/ems-palaeography/0/steps/30872
- https://tafac.org.uk/perth.pdf
- Diethe, Jürgen. Die Pikten: Geschichte und Mythos eines rätselhaften Volkes (German Edition)