The Lighthouse in Glasgow führt seine Besucher nicht nur in die Welt der Architektur, sondern auch über die Dächer der Stadt.
Leider ist das Lighthouse seit der Pandemie geschlossen. Die finanzielle Lage ist unklar, ebenso der Zeitpunkt einer Wiedereröffnung.
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Normalerweise ist es ja ganz einfach, einen Leuchtturm zu finden. Er steht meist am Meer, ragt aus der umgebenden Landschaft und nachts rotiert ein Lichtkegel. The Lighthouse in Glasgow ist hingegen leicht zu übersehen. Denn sein Eingang liegt in einer schmalen Seitengasse von Glasgows Einkaufsmeile Buchanan Street.
Doch warum heißt dieser Ort dann The Lighthouse? Es wird klar, wenn die kleine Gasse durchquert ist und der Besucher in der Mitchell Street steht. Direkt am Eck von Gasse und Straße erhebt sich ein roter Sandsteinturm, der tatsächlich Ähnlichkeit mit einem Leuchtturm hat.
Der Blick nach oben offenbart allerdings noch etwas anderes: Eine auffällige Ornamentik, die sich abhebt vom üblichen Stil der Häuser Glasgows. Sie gilt als Erstlingswerk von Glasgows bekanntesten Architekten: Charles Rennie Mackintosh.
Was heute The Lighthouse ist, war 1895 als Verlagshaus für die Zeitung The Herald gebaut worden. Dessen Hauptgebäude in der Buchanan Street war zu klein geworden. Charles Rennie Mackintoshs damaliger Arbeitgeber Honeyman & Keppie bekam den Auftrag. Das neue Gebäude sollte neben einer Dampfmaschine für die Druckpressen auch einen Wassertank von rund 36.000 Litern auf dem Turm oben haben.
Heute beherbergt das Haus allerdings keine Zeitung mehr. Stattdessen wurde das Gebäude seinem Architekten und seiner Kunst geweiht. Im Inneren findet sich das Schottische Zentrum für Design und Architektur mit einer Ausstellung auch zu Charles Rennie Mackintosh. Und das Tolle: Der Eintritt ist frei.
Doch auch für alle, die jetzt nicht auf Architektur stehen, bietet The Lighthouse etwas. Denn der Turm ist offen und von dort bietet sich ein interessanter Blick über die Dächer der Innenstadt Glasgows.
Besucher können einmal fast 360 Grad herumgehen und die verschiedenen Himmelsrichtungen sehen. Auffällig dabei der Moschee-artige Turm.
Dabei handelt es sich um den großen Schornstein, der einst die Abgase der Dampfmaschine abführte. Er ist übrigens auch vom Inneren des Gebäudes zu sehen – seine weißen Ziegel ziehen sich nach oben zu einem Glasdach.
Im Inneren von The Lighthouse treffen übrigens neue und alte Stilelemente gekonnt aufeinander. Wie an den Treppen und Gängen zu erkennen ist.
Wenn einen dann die Faszination für diese Architektur doch eingeholt hat, dann lohnt sich der Besuch in den Ausstellungen. Hier gibt es auch klassische Designs von Mackintosh zu sehen.
Es gibt hier noch eine weitere Aussichtsplattform und im Café Doocot etwas zu Essen und Trinken. Der Shop verkauft zudem interessante Bücher zu Architektur und Glasgow.
The Lighthouse im Herzen Glasgows ist also eine versteckte aber interessante Sehenswürdigkeit mit einem schönen Blick über die Dächer von Schottlands größter Stadt.
Anfahrt:
Zwar kann man theoretisch mit dem Auto in die Stadt fahren, aber aufgrund der Parkplatz- und Verkehrssituation rate ich davon ab. Glasgow lässt sich prima zu Fuß erkunden oder – als gute Alternative – mit den Citysightseeing Bussen.